YouTube zukünftig auch mit kostenpflichtigen Abonnements

Nicolas La Rocco
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Das Videoportal YouTube könnte im April seine Plattform um ein Bezahlmodell ergänzen, das bestimmte Kanäle gegen eine monatliche Gebühr zugänglich macht. Mehrere Personen, die mit den Plänen von YouTube vertraut sind, haben das gegenüber der Seite Ad Age preisgegeben. Die Gebühr soll zwischen einem und fünf US-Dollar liegen.

Einer kleinen Gruppe von Kanal-Betreibern soll YouTube bereits entsprechende Angebote offeriert haben. Diese wurden darauf angesprochen, Anträge für entsprechende Kanäle einzureichen. Für einen Preis von anfangs einem bis zu fünf US-Dollar könnte dort dann episodischer Inhalt abonniert werden. YouTube könnte außerdem kostenpflichtige Video-Archive, Live-Events oder auch Pay-per-View-Sendungen anbieten. Als Erstes sollen Medienunternehmen wie Machinima, Maker Studios und Fullscreen, die bereits über große Zuschauerzahlen verfügen, die neue Option erhalten.

Während der im April in New York stattfindenden Digital Content New Fronts 2013 soll den Quellen zufolge das neue Bezahlmodell vorgestellt werden. Im Sommer des vergangenen Jahres äußerte sich YouTube auf der Konferenz AllThingsD das erste Mal zu kostenpflichtigen Kanälen. Diese Option könnte zum Beispiel auch kleineren Kabelfernsehsender angeboten werden, die Schwierigkeiten haben eine genügend große Zuschauerzahl zu erreichen, um somit die Gebühren der Kabelnetzbetreiber bezahlen zu können. Auf diese Weise würde eine kostengünstige Alternative für diese Anbieter entstehen, so damals YouTubes CEO Salar Kamangar.

In welchen Regionen Kanal-Betreiber von dem Angebot Gebrauch machen können, steht aktuell nicht fest. Zu Beginn dürfte das Bezahlmodell aber nur in den USA eingeführt werden. Mit Verzögerung folgen dann üblicherweise weitere Länder. Erst im August, und somit ein Jahr nach den USA, wurde YouTube Movies auch in Deutschland eingeführt. Die deutschen Privatsender waren schon damals wenig begeistert von YouTubes erweitertem Angebot und könnten, wenn die neuen Kanäle auch in Deutschland erhältlich sind, ihr bisheriges Geschäftsmodell weiter bedroht sehen.