Intels Vanderpool früher als erwartet

Thomas Hübner
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Intel forciert unter dem Codenamen Vanderpool seine Anstrengungen, die Virtualisierungsfähigkeit seiner Clients und Server zu optimieren und hat hierfür die Spezifikationen der Vanderpool Technology External Architecture (EAS) veröffentlicht.

Virtualisierung ermöglicht einer Plattform, eine Vielzahl an Betriebssystemen und Applikationen in unabhängigen Partitionen oder „Containern“ gleichzeitig zu betreiben. Ein einzelnes Computersystem kann somit als eine Reihe virtueller Systeme fungieren. Die Spezifikationen der Vanderpool-Technologie sind im Internet bei Intel abrufbar. Sie verschaffen einen Überblick über die Technik und bieten eine Anleitung für Softwareentwickler, die an Virtualisierungslösungen arbeiten - sowohl für IA-32 als auch Intel Itanium basierte Prozessor Plattformen. Intel plant, die Vanderpool Technologie nicht nur in Itanium basierte Plattformen in diesem Jahr zu integrieren, sondern diese auch in die neuen Desktop CPUs und Chipsätze für 2005 einzufügen - ein Jahr früher als ursprünglich vorgesehen. Damit bestätigen sich die gestern aufgetauchten Gerüchte, wonach die kommende Pentium 4 6xx-Serie mit entsprechenden Features in der zweiten Jahreshälfte ausgerüstet werden soll.

In Zusammenarbeit mit Softwareherstellern hat Intel die Technik weiterentwickelt und eine frühere Einführung ermöglicht. Es wird erwartet, dass die EAS und Intels Anstrengungen, zusammen mit den Softwareherstellern verbesserte Virtualisierungslösungen zu entwickeln, zu ersten Systemen mit Vanderpool Technologie später in diesem Jahr führen und breitere Verfügbarkeit in 2006 eintritt.

Mit der Verwendung der Vanderpool-Technologie in Unternehmen sind Firmen in der Lage, einen Teil eines verwalteten PCs zu isolieren um System Upgrades und Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen, ohne den Endanwender dafür in seiner Arbeit zu unterbrechen. IT Manager können unterschiedliche Versionen der Desktop PC Software erstellen, die unabhängig voneinander sowohl als unternehmensweites als auch personalisiertes System fungieren. Dies hilft dabei, das Aufspielen von Software für beide Bereiche getrennt zu halten. Zudem lässt sich ein System aufbauen, das verschiedene Betriebssysteme und Softwareprogramme für unterschiedliche Anwendungen betreibt.

Heimanwender können mit dieser Technik zukünftig virtuelle Partitionen einrichten und so verschiedene Anwender eines PCs sauber trennen, beziehungsweise eigene Ressourcen für unterschiedliche Anwendungen zuweisen. Weitere Details der Intel Vanderpool Technology werden auf dem Intel Developer Forum von 1.-3. März 2005 in San Francisco bekannt gegeben.

Neben der Vanderpool Technologie arbeitet Intel an der LaGrande-Technologie für mehr Sicherheit und der Active Management-Technologie für verbessertes System-Management. Bereits heute verfügbar sind die Hyper-Threading-Technologie und die Extended Memory 64-Technologie (EM64T), letztere bislang aber nur bei ausgewählten Desktop- und Workstation-Prozessoren.

AMDs Entsprechung zu Vanderpool hört auf den Codenamen Pacifica und soll im kommenden Jahr in das komplette Produktportfolio (Server, Workstation, Desktop, Mobile) Einzug halten.