SlySoft mahnt Musikindustrie ab

Volker Rißka
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Die deutsche Musikindustrie ist in den vergangenen Monaten immer wieder wegen der von ihr rigoros verfolgten Abmahnpraxis gegen Webmaster und Studenten mit zum Teil total überzogenen Honorarforderungen in die Schlagzeilen geraten. Zuletzt hatten sie schweres Geschütz gegen den Heise-Verlag und die Pressefreiheit aufgefahren.

Nun wurde die deutsche Musikindustrie selbst zum Ziel einer Abmahnung: SlySofts CEO, Giancarlo Bettini, ließ am heutigen Dienstag dem Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft und dem IFPI über die Kanzlei Wolf eine Abmahnung mit strafbewehrter Unterlassungserklärung zustellen.

Anlass der Abmahnung sind Äußerungen von Dr. Hartmut Spiesecke, Pressesprecher der IFPI, der in einer Presserklärung auf deren Website unwahre Tatsachen-Behauptungen aufstellt.

Die darin aufgestellte Behauptungen „Heise ermöglicht dem vor dem deutschen Gesetzgeber in die Karibik geflüchteten Hersteller aber nicht nur die hier verbotene Verbreitung seiner illegalen Software ...“ sind gleich in mehrfacher Hinsicht nachweislich unwahr.

Insbesondere „Flucht in die Karibik“ oder „Hersteller illegaler Software“ stellt nach Ansicht der Kanzlei Wolf u.a. einen strafbaren rechtswidrigen Eingriff in den Gewerbebetrieb, eine kreditgefährdende Äußerung und einen unlauteren Wettbewerbsverstoß dar.

Slysoft verlangt nun von der IFPI die Verbreitung dieser Unwahrheiten zu unterbinden, die entsprechenden Behauptungen von der IFPI-Website zu entfernen sowie dies auch noch in Form einer Pressemitteilung zu widerrufen. Ferner wird der Verband auf Schadenersatz in Anspruch genommen, den SlySoft gerne für einen wohltätigen Zweck zur Verfügung stellen wird.

SlySoft geht davon aus, dass die IFPI in Kürze eine entsprechende Pressemeldung mit dem von SlySoft geforderten Widerruf in Umlauf bringen wird.