AMD FireStream mit doppelter FP-Genauigkeit

Parwez Farsan
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Müssen große Datenmengen parallel berechnet werden, können Grafikprozessoren auf Grund ihrer Architektur gegenüber CPUs oft einen deutlichen Vorteil verbuchen. AMD hat nun den Stream-Prozessor AMD FireStream 9170 mit Fließkomma-Technologie in doppelter Genauigkeit und ein zugehöriges Software Development Kit (SDK) angekündigt.

Damit soll sich die immense parallele Verarbeitungsleistung einer Graphics Processing Unit (GPU) voll ausschöpfen lassen. Der verbaute Grafikchip ist speziell für den HPC-Markt (High-Performance Computing) und die dort gängigen wissenschaftlichen und technischen Berechnungen optimiert. AMD plant, den FireStream 9170 Stream-Prozessor zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 1.999 US-Dollar und das SDK im ersten Quartal 2008 auf den Markt zu bringen. Mit der Markteinführung und der Auslieferung der ersten heterogenen Rechenarchitektur einer kommenden Serie will AMD einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum „Accelerated Computing“ erreichen. Zu AMDs Kunden auf dem HPC-Markt zählen derzeit vor allem Firmen aus der Öl- und Gas-Industrie sowie den Bereichen Finanz- und technische Analysen.

Der AMD FireStream 9170 ist die weltweit erste Stream-GPU mit Fließkomma-Technologie mit doppelter Genauigkeit. Mit einer Rechnenleistung von bis zu 500 GFLOPS soll sich die GPU auch mit vielen modernen Supercomputern messen und eine beachtliche Beschleunigung bei kritischen Algorithmen ermöglichen. Dieser Stream-Prozessor der zweiten Generation wird in 55-nm-Prozesstechnologie hergestellt, verbraucht weniger als 150 Watt und bietet damit eine in diesem Bereich beachtliche Rechenleistung pro Watt. Aufgrund der vergleichsweise geringen Wärmeentwicklung kann die GPU auch in Systemen mit geringem Platzangebot eingesetzt werden. Die FireStream 9170 ist eine Single-Card-Lösung mit 2 GB On-Board-GDDR3-Speicher zur Berechnung großer Datensätze ohne CPU-Belastung. Der asynchrone DMA (Direct Memory Access) soll sicherstellen, dass Daten frei und ohne den Stream-Prozessor oder die CPU zu unterbrechen fließen können.

Mit dem FireStream-SDK gibt AMD Entwicklern zudem Tools zur Realisierung und Optimierung von Applikationen auf AMD Stream-Prozessoren an die Hand. Das SDK basiert auf einem offenen Plattformkonzept und gestattet Entwicklern den Zugang zu wichtigen APIs (Application Programming Interfaces) und Spezifikationen. Dies ermöglicht Performance Tuning auf der niedrigsten Ebene und die Entwicklung von Third-Party-Tools. Aufbauend auf AMDs Close to the Metal (CTM) Interface, das 2006 vorgestellt wurde, ermöglicht der Compute Abstraction Layer (CAL) Low-Level Zugang zur GPU für Entwicklung und Performance-Tuning einschließlich Vorwärts-Kompatibilität zu künftigen GPUs. Für High-Level Entwicklungen kündigt AMD Brook+, ein Tool mit C-Erweiterungen für Stream Computing, basierend auf dem Brook-Projekt der Stanford University, an. Zusätzlich plant AMD, auch die AMD Core Math Library (ACML) zu unterstützen und somit GPU-beschleunigte mathematische Funktionen anzubieten. Die COBRA Video-Bibliothek beschleunigt Video Transcode. Ebenfalls erhältlich sind Third-Party-Tools von Industriepartnern einschließlich RapidMind und Microsoft.

Weiterhin gab AMD bekannt, ab sofort ein Charter-Teilnehmer in HPs neuem HPC-Accelerator-Programm zu sein. Dieses bietet HP-Kunden Best Practices und Richtlinien für diese Technologien und stellt sicher, dass Beschleuniger-Hard- und Software für HP-Server mit HPC-Applikationen qualifiziert sind.