Bieterwettstreit um Nortel-Patente

Patrick Bellmer
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Um die rund 6.000 Patente, die der in Kanada beheimatete und insolvente Telekommunikationsausrüster Nortel zum Verkauf anbietet, scheint sich ein Bieterwettstreit zu entwickeln. Nachdem Google bereits Anfang April ein Gebot in Höhe von etwa 900 Millionen US-Dollar abgegeben hat, interessiert sich nun auch die Konkurrenz dafür.

Laut Bloomberg erwägt man derzeit beim ebenfalls aus Kanada stammenden Smartphone-Hersteller Research in Motion, ebenfalls für die Patente zu bieten. Teil der Überlegungen sei es, ob man als einzelner Bewerber auftritt oder ob man sich einem ebenfalls interessierten Konsortium bestehend aus verschiedenen Unternehmen der Telekommunikationsbranche und einigen Handy-Herstellern anschließt.

Laut Experten ist die Motivation der einzelnen Bieter sehr unterschiedlich. Während es Google in erster Linie darum gehen soll, die eigene Position durch die Patente zu stärken und Lizenzgebühren von Konkurrenten wie Apple und Research in Motion verlangen zu können, geht es dem Konsortium um genau das Gegenteil. Die dort versammelten Unternehmen, insbesondere kleinere Hersteller von Smartphones, wollen durch den Erwerb Googles Position schwächen oder zumindest nicht stärken.

Aufgrund dieser Ausgangslage wird erwartet, dass der Erlös der Versteigerung die Marke von einer Milliarde US-Dollar deutlich übersteigen wird. Dies erschien vor rund zwei Wochen aufgrund von Googles hohem Einstiegsgebot noch als sehr unwahrscheinlich. Um den Suchmaschinenbetreiber zu überbieten, müssen laut Vorgaben mindestens 929 Millionen Dollar geboten werden, jedes weitere Gebot muss zudem mindestens fünf Millionen über dem aktuellen Stand liegen.