Intel eröffnet erstmals eigene Ladengeschäfte

Jan-Frederik Timm
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Erstmals in der Geschichte des Unternehmens eröffnet Intel zum Weihnachtsgeschäft 2013 eigene Ladengeschäfte. Kunden sollen in den „Experience Stores“ die Technologien des Unternehmens und von Produkten von Partnern erleben und von Intels Technik-Experten erklären lassen können.

Jeder Experience Store hat das Ziel, lokale Unternehmen, die neueste Technologie und die jeweils einzigartige Ausstattung des Ladens zu vereinen, um Besuchern zu veranschaulichen, wie Intel das Leben der Menschen verändert und bereichert“, erklärt Intel die Motivation hinter dem Projekt.

Jedes Geschäft werde ein eigenes Angebot an Vorträgen und Veranstaltungen bieten, in den Abendstunden sollen Live-Musik und Sportübertragungen Besucher anziehen. Interessenten können ausgewählte Produkte vor Ort ausleihen, um sie anschließend zu Hause genauer unter die Lupe zu nehmen. Direkt vor Ort Ware kaufen, können Kunden nicht. „Wir werden den Einzelhandel neu erfinden“, lautet dennoch das Fazit von Intel.

Vorerst beschränkt sich das Angebot dabei auf drei Läden in den USA: Chicago, Los Angeles und New York. Allerdings ist davon auszugehen, dass der Konzern das Netzwerk weiter ausbauen wird, sollte der Pilotversuch erfolgreich verlaufen.

Intels Ankündigung ist ein weiterer Schritt des Konzerns bei dem Versuch, die historische Wahrnehmung als reiner Prozessorzulieferer abzulegen. Stattdessen soll die Marke in Zukunft in der breiten Bevölkerung als Treiber von IT-Innovation betrachtet werden, die das Leben durch Technik maßgeblich mit verändert und gestaltet hat.

Erst im Juni hatte Microsoft bekannt gegeben, das bisher 68 eigene Läden umfassende Angebot in Kooperation mit der US-Kette Best Buy um über 600 „Windows-Stores“ zu erweitern, die die hauseigenen Produkte und Produkte von Partnern der Bevölkerung in den Vereinigten Staaten näher bringen sollen. Für Microsoft ist dieser Schritt aus der zweiten Reihe insofern von großer Bedeutung, als dass das Unternehmen in Zukunft vermehrt Hard- und Software aus einer Hand und unter eigener Marke anbieten wird. Aber auch das Zusammenspiel der Produkte von Drittanbietern durch Microsoft-Technologie gedenkt der Konzern an den eigenen Anlaufstellen besser herauszustellen.

Im September hatte Google bekannt gegeben, in Deutschland den ersten „Shop-in-Shop“ zu eröffnen, in dem Kunden neben Chromebooks und Nexus-Geräte unter anderem auch die Dienste und Anwendungen des Suchmaschinenbetreibers ausprobieren und sich von Mitarbeitern beraten lassen können.

Als Vorbild bei der Kommunikation mit Kunden und denen, die es werden sollen, gilt in der Technologieindustrie Apples weltweites Netzwerk an über 400 Flagship-Stores.