Valve tritt der Linux Foundation bei

Ferdinand Thommes
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Der Steam-Produzent Valve ist mit zwei weiteren Unternehmen jetzt der Linux Foundation beigetreten. Dies teilte die gemeinnützige Organisation heute mit, die sich dem Wachstum und der Förderung von Linux verschrieben hat. Valve hatte in diesem Jahr sein Engagement in das freie Betriebssystem massiv erhöht.

So bereitete Valve den Boden, um im Jahr 2014 seine Steam-Plattform, die 65 Millionen Nutzer und Tausende Spiele vereint, mittels eigens entwickelter Hardware und einer angepassten Linux-Distribution namens SteamOS in die Wohnzimmer und auf die Fernsehschirme zu transportieren.

Im Juni 2012 hatte Gabe Newell erklärt, Windows 8 sei eine Katastrophe und Valve werde sich zukünftig Linux zuwenden, um dem entgegen zu wirken. Seitdem wurde im Februar 2013 Steam für Linux geöffnet und viele Titel aus dem Spielekatalog des Half-Life-Entwicklers auf Linux portiert.

Der Beitritt zur Linux Foundation ist einer von vielen Wegen, wie Valve in die Weiterentwicklung von Linux-Gaming investiert. Mittels dieser Bemühungen hoffen wir, Werkzeuge beizutragen, mit denen Entwickler neue Erlebnisse auf der Linux-Plattform bauen können. Zudem möchten wir Hardwarehersteller unter Zugzwang setzen, Linux besser zu unterstützen und letztendlich eine elegante offene Plattform für Linux-Anwender zu bieten.

Steve Sartain, Linux-Entwickler bei Valve
Steam unter Ubuntu
Steam unter Ubuntu (Bild: valve)

Jim Zemlin, Direktor der Linux Foundation bemerkte, dass „wenn man sich die Entwicklung beispielsweise bei MMPG und selbstentwickelnden Welten anschaut, kämen die Innovationen dort alle aus offenen Plattformen.“ Weiterhin sagte er, keiner wisse heute, zu welchen Entwicklungen beim Gaming die Mitgliedschaft von Valve in der Linux Foundation führen werde, und führte aus: „Jemand könnte beispielsweise SteamOS nehmen, eine batteriebetriebene tragbare (wearable) Hardware dafür bauen und bei so etwas wie einer mobilen Oculus Rift landen.

Die Linux Foundation hat derzeit rund 160 Mitglieder, wobei diese sich in die Kategorien Platin- Gold- und Silver-Member einteilen. Sie finanziert unter anderem auch die Arbeit von Linus Torvalds um den Linux Kernel. Welcher Kategorie Valve beigetreten ist, wurde nicht bekanntgegeben.

Neben Valve traten die HSA Foundation und das Start-Up Cloudius der Linux Foundation als neue Mitglieder bei. Cloudius ist ein junges Unternehmen der Entwickler der Virtualisierungs-Engine KVM. Sie wollen mit OSv ein Betriebssystem für die Cloud bauen, das in virtualisierten Umgebungen besseren Gebrauch von der darunterliegenden Infrastruktur macht. Der Dritte im Bunde ist die von AMD 2012 ins Leben gerufene HSA Foundation, die unter anderem von ARM, Qualcomm und MediaTek unterstützt wird und das Ziel hat, das Potenzial von Haupt- und Grafikprozessoren mit angepasster Hard- und Software möglichst effizient nutzbar zu machen.