iPhone 2017: Apples OLED-Display-Bedarf übersteigt das Angebot

Frank Hüber
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iPhone 2017: Apples OLED-Display-Bedarf übersteigt das Angebot

Bereits seit längerer Zeit wird spekuliert, dass das nächste iPhone einen größeren Design-Umbruch bringen und dabei auch ein OLED-Display bieten wird. Dieses OLED-Display könnte Apple bei der Fertigung jedoch Probleme bereiten, da die vier großen OLED-Hersteller die Nachfrage bei Weitem nicht decken können sollen.

Die Lieferengpässe sollen laut der Nachrichtenagentur Bloomberg noch bis mindestens 2018 anhalten, das iPhone 7s oder iPhone 8 wird jedoch wie üblich für den Herbst 2017 erwartet.

Bereits jetzt setzt Apple auf OLED-Technik, allerdings nur in der Apple Watch und der neuen Touch Bar des MacBook Pro. Die Konkurrenz, insbesondere Samsung, vertraut schon seit Jahren auf OLED-Displays bei den hauseigenen Smartphones. OLED-Displays sind energieeffizienter und bieten einen stärkeren Kontrast als LC-Displays. Samsung fertigt diese Displays jedoch selbst.

Nicht alle iPhones könnten OLED erhalten

Neben Samsung bauen nämlich nur LG, Sharp und Japan Display entsprechende Displays. Japan Display soll zuletzt jedoch mit Kapitalproblemen zu kämpfen gehabt haben, weshalb eine Rettungszahlung von 703 Millionen US-Dollar im Raum steht. Sowohl Sharp als auch Japan Display planen derzeit zudem erst im Jahr 2018 mit einer Produktion entsprechender Displays. LG setzt OLED insbesondere bei größeren Bildschirmen ein und hängt mit der Entwicklung für Smartphones hinterher.

Nach bisherigen Gerüchten soll Apple deshalb einen Exklusivvertrag mit Samsung für die OLED-Displays des iPhone 8 geschlossen haben. Die zu geringen Stückzahlen könnten jedoch dazu führen, dass Apple das OLED-Display nicht in allen Modellen des iPhone 8 anbietet, sondern nur in einer teureren Variante. Bisher hat Apple sich immer auf mehrere Zulieferer verlassen, beim OLED-Display wäre dies 2017 noch nicht möglich.

Apple benötigt 100 Millionen Displays

Apple soll Gerüchten zufolge 100 Millionen OLED-Displays bei Samsung für das Jahr 2017 bestellt haben, Samsung soll jedoch nur einen Bruchteil davon liefern können. Im Herbst 2015 hat Apple rund 75 Millionen iPhone verkauft, Analysten gehen davon aus, dass es mit der Vorstellung des nächsten iPhones insgesamt 90 Millionen Smartphones sein könnten, die Apple im letzten Quartal 2017 absetzen könnte.

Randloses Display als Verkaufsargument

Bereits in der Vergangenheit diente das Display als größte Neuerung einer neuen iPhone-Generation. Das iPhone 4 wies erstmals ein HDPI-Display auf, von Apple als Retina-Display bezeichnet, mit dem iPhone 5 erhöhte Apple erstmals die Display-Diagonale und mit dem iPhone 6 erfolgte der Umstieg auf zwei unterschiedliche Display-Größen, 4,7 und 5,5 Zoll. Beim iPhone 8 soll nicht nur ein Wechsel auf OLED stattfinden, sondern auch das Display selbst soll gebogen sein und bis an die Ränder des Smartphones reichen. Der Home-Button soll dabei in das Display integriert sein.

Saphirglas für das iPhone 6 bereitete ähnliche Probleme

Bereits 2014 stand Apple vor dem Problem, dass eine geplante Änderung von Zulieferern nicht mit ausreichenden Stückzahlen abgedeckt werden konnte. Ursprünglich sollten mit dem iPhone 6 die Display-Abdeckungen auf Saphirglas umgestellt werden, wie es inzwischen bei der Apple Watch genutzt wird. Trotz einer Kooperation mit GT Advanced Technologies scheiterte das Vorhaben an technischen und finanziellen Problemen des Zulieferer, weshalb Apple vom ursprünglichen Plan abwich. GT Advanced Technologies gingen daraufhin die Finanzmittel aus.