Deutsche Telekom: Rekordinvestitionen führen zu Plus bei Umsatz und Gewinn

Andreas Frischholz
38 Kommentare
Deutsche Telekom: Rekordinvestitionen führen zu Plus bei Umsatz und Gewinn
Bild: Deutsche Telekom

Für die Deutsche Telekom hat sich das Jahr 2017 zumindest aus geschäftlicher Perspektive gelohnt. Der Konzern verzeichnete einen wachsenden Umsatz und Konzernüberschuss. Verantwortlich dafür sind die Investitionen in die Netze, die neue Kunden anlockten. Als profitabel erwies sich aber auch Trumps Steuerreform.

Der Umsatz steigerte sich 2017 insgesamt um 2,5 Prozent auf 74,9 Milliarden Euro. Beim bereinigten EBITDA kommt die Telekom nun auf 22,45 Milliarden Euro, ein Plus von 3,8 Prozent. Der Konzernüberschuss stieg im abgelaufenen Jahr um 29,4 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Dabei profitierte die Telekom deutlich von der Steuerreform der Trump-Administration in den USA, die brachte dem Konzern einmalig 1,7 Milliarden Euro. Auf bereinigter Basis wuchs der Konzernüberschuss derweil um 46,8 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro.

Ohnehin sind es die guten Zahlen im US-Geschäft, die nach wie vor helfen. So konnte T-Mobile US rund 5,7 Millionen Neukunden verzeichnen, der Umsatz stieg 2017 um 8,1 Prozent auf nun mehr 40,3 Milliarden Dollar. Das bereinigte EBITDA legte derweil um 10,7 Prozent auf 10,5 Milliarden Dollar zu.

Breitbandausbau schreitet voran

Die Telekom selbst führt die Erfolge auf die Investitionen in die Netze zurück. Sogar von Rekordinvestitionen ist die Rede, weltweit wurden mehr als 12 Milliarden Euro ausgegeben. Davon entfielen 5,4 Milliarden Euro auf Deutschland, was sich dann auch in den Fortschritten beim Breitbandausbau bemerkbar macht. Hierzulande wurden insgesamt 40.000 Kilometer neue Glasfaser verlegt, 2018 sollen weitere 60.000 Kilometer folgen. Durch die größere Verfügbarkeit von „Glasfaser-basierten“ Anschlüssen stieg außerdem noch die Kundenzahl. Allerdings ist hier wie üblich anzumerken: Die Telekom versteht unter „Glasfaser-basierten“ Anschlüssen nicht nur direkte Glasfaseranschlüsse, sondern auch FTTC-Anschlüsse, bei denen die Glasfaserkabel nur bis zum Kabelverzweiger gehen, und die letzte Meile etwa mit Vectoring überbrückt wird.

Nun verzeichnete die Telekom bis Ende 2017 insgesamt 9,6 Millionen Kunden, die einen solchen Anschluss gebucht haben. Ein Plus von 2,8 Millionen Anschlüssen oder 41 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein im vierten Quartal konnte die Telekom zudem 104.000 Neukunden im Breitbandmarkt gewinnen. Im Neukundenmarkt bedeutet das einen Anteil von 33 Prozent, rund 6 Prozent mehr als im vorherigen Quartal. Was sich für die Telekom ebenfalls bewährt, sind die Magenta-Eins-Tarife, bei denen Festnetz und Mobilfunk gebündelt werden. Die Anzahl der Privatkunden stieg binnen eines Jahres um knapp 20 Prozent auf 3,6 Millionen.

Super-Vectoring startet ab Sommer

Bei der Pressekonferenz bestätige die Telekom zudem die seit Anfang der Woche kursierenden Zahlen zur Super-Vectoring-Umstellung. So sagte der Deutschland-Chef Thomas Wössner, im Sommer soll die Einführung starten. Der Plan bis zum Jahresende lautet dann: „Für rund 15 Millionen Haushalte sollen mindestens 100 MBit/s und Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 MBit/s verfügbar sein.

Anschlüsse mit bis zu 100 Mbit/s sollen bis zum Jahresende insgesamt 26 Millionen Haushalte buchen können. Bis dato sind es laut Wössner noch 19 Millionen Haushalte, die entsprechende Anschlüsse buchen können.

Telekom-Chef Höttges verlängert Vertrag

Außerdem verkündete die Telekom noch, dass der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Tim Höttges um weitere vier Jahre verlängert wurde. Er ist bereits seit 2014 im Amt. Am 1. Januar 2019 wird der bisherige Personalchef Christian Illek zudem zum neuen Finanzvorstand ernannt. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Dannenfeldt will seinen Ende 2018 auslaufenden Vertrag aus privaten Gründen nicht verlängern.