Ryzen V3000: Die neuen Embedded-Prozessoren sind keine APUs

Michael Günsch
30 Kommentare
Ryzen V3000: Die neuen Embedded-Prozessoren sind keine APUs
Bild: AMD

Parallel zum heutigen Marktstart der Ryzen-7000-CPUs für Verbraucher stellt AMD neue Embedded-CPUs für die Industrie vor. Die Serie Ryzen Embedded V3000 setzt allerdings noch nicht auf Zen 4, sondern die Zen-3-Architektur. Dennoch wird DDR5-RAM unterstützt. Eine integrierte Grafikeinheit gibt es aber anders als erwartet nicht.

Letzteres ist eine kleine Überraschung, denn die ersten Gerüchte hatten eine integrierte RDNA-2-GPU erwarten lassen. Dies trifft nun aber nicht zu. Die Ryzen Embedded V3000 bieten keine GPU und sind somit im Gegensatz zu ihren Vorgängern der Serie Ryzen Embedded V2000 keine APUs.

Fünfmal Zen-3-SoC im BGA-Package

Die fünf heute von AMD vorgestellten Ryzen Embedded V3000 nutzen je nach Modell vier bis acht Zen-3-Kerne. Ohne GPU erinnern sie damit an die Ryzen 5000 aus dem Desktop-Segment, allerdings wird statt DDR4- nun DDR5-RAM mit bis zu 4.800 MT/s unterstützt. Die konfigurierbaren TDP-Klassen reichen von 10 – 25 Watt bis zu 35 – 54 Watt. Jede CPU oder vielmehr jedes System-on-a-Chip (SoC) bietet zudem unter anderem 20 PCIe-4.0-Lanes, USB 4.0 und 10-GbE-Netzwerk im Doppelpack. Der maximale Turbotakt ist mit 3,8 GHz (vermutlich für einen Kern) bei allen Modellen identisch.

AMD Ryzen Embedded V3000
AMD Ryzen Embedded V3000 (Bild: AMD)

Alle Modelle sind im BGA-Format gefertigt und werden somit direkt auf die Hauptplatine gelötet. Als Einsatzgebiete nennt AMD die Bereiche Storage und Networking. OEMs und ODMs sollen ab sofort mit den neuen CPUs beliefert werden.

Ryzen Embedded V3000 im Detail

Der V3C48 bildet dabei die Speerspitze. Seine acht Kerne arbeiten mit 3,3 GHz in der Basis bei maximal 54 Watt TDP. Der L2-Cache fasst 4 MB, während der L3-Cache 16 MB umfasst. Die gleiche Ausstattung bietet der V3C18I, allerdings bei deutlich reduziertem Basistakt von nur noch 1,9 GHz für maximal 25 Watt TDP. Der V3C18I ist ein Sondermodell, das als einziges auf einen Temperaturbereich von -40 °C bis +105 °C ausgelegt ist. Alle anderen arbeiten laut Spezifikation bei 0 °C bis 105 °C.

Nur halb so viele Kerne bietet der V3C44 mit dem höchsten Basistakt von 3,5 GHz bei maximal 54 Watt. Sein Pendant der 25-Watt-Klasse heißt V3C14 und arbeitet nur mit 2,3 GHz. Der fünfte im Bunde ist der V3C16, der als einziger über sechs Kerne und 12 Threads verfügt. Sein Basistakt liegt bei geringen 2,0 GHz bei ebenso geringen 25 Watt.

Modell TDP Kerne / Threads CPU-Takt (Basis/Boost) L2-Cache L3-Cache Max. DDR5 PCIe-4.0-Lanes Ethernet Junction Temp.
V3C48 35-54W 8 / 16 3,3 / 3,8 GHz 4 MB 16 MB 4.800 MT/s 20L 2x10 Gb 0-105°C
V3C44 35-54W 4 / 8 3,5 / 3,8 GHz 2 MB 8 MB 4.800 MT/s 20L 2x10 Gb 0-105°C
V3C18I 10-25W 8 / 16 1,9 / 3,8 GHz 4 MB 16 MB 4.800 MT/s 20L 2x10 Gb -40-105°C
V3C16 10-25W 6 / 12 2,0 / 3,8 GHz 3 MB 16 MB 4.800 MT/s 20L 2x10 Gb 0-105°C
V3C14 10-25W 4 / 8 2,3 / 3,8 GHz 2 MB 8 MB 4.800 MT/s 20L 2x10 Gb 0-105°C

Die Plattform soll lange Bestand haben, damit Unternehmen ebenso lange damit arbeiten können: AMD will die V3000 bis zu 10 Jahre verfügbar halten. Linux-Support mit Treibern für Ubuntu und Yocto wird ebenfalls versprochen. In puncto Sicherheit führt AMD die Features Memory Guard gegen unbefugten Speicherzugriff sowie Platform Secure Boot als Schutz vor Firmware-Attacken an.

Weitere Informationen liefern die Produktseiten sowie ein Datenblatt (PDF).

Microsoft Build 2024 (21.–23. Mai 2024): Alle News auf der Themenseite!