Asus V8440 TD und V8460 ultra TD im Test: Zwei „Ti“-tanen unter sich

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Carsten Spille
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FSAA Performance

Kommen wir nun zum Thema Full Screen Anti Aliasing. Seit Einführung der GeForce3 beherrschen Chips von nVidia nicht mehr nur das klassische Supersamplingverfahren, welches das Bild intern komplett in einer höheren Auflösung berechnet und es dann herrunterskaliert und über den Framebuffer an den RAMDAC ausgibt. Qualitativ ist das Verfahren recht hochwertig, benötigt nur leider eine Menge an Leistung, was nicht weiter verwundert, bewirkt das Verfahren sogar noch mehr Aufwand, als tatsächlich in einer höheren Auflösung zu spielen. GeForce3 und GeForce4 (MX und Ti) verwenden aus Performance-Gründen ein Verfahren namens Multisampling, das nur an den Kanten der Objekte einer Szene wirkt. Der Vorteil daran ist, dass die störenden Treppchen-Artefakte nun mit deutlich erhöhter Performance geglättet werden. Der Nachteil daran ist, dass die Texturen komplett unbehandelt bleiben.

Von links nach rechts sieht man denselben Ausschnitt aus einem Bild ohne FSAA, mit 4x Multisampling und mit 4x Supersampling. Der beschriebene Effekt ist an der Textur des Daches besonders gut zu erkennen, aber auch die Bodentextur unterhalb des schwarzen Balkens (einer Deichsel) ist deutlich geschärft aus dem Supersampling-Prozess hervorgegangen.

Das Pixelflimmern und die erhöhte Texturschärfe bei klassischem Supersampling muss man bei GeForce3/4 also mit anderen Mitteln erreichen. Eines dieser Mittel ist Anisotropische Filterung, deren Hinzuschaltung nur leider wieder Leistung kostet und beim GeForce4MX auch nur in einer einzigen Stufe verfügbar ist, während GeForce3 und GeForce4 Ti vier Stufen anbieten.

Ferner haben die Chips der GeForce4-Serie den Vorteil, dass sie bei 2xMSAA und beim Quincunx-AA einen Schreibzugriff auf den Framebuffer sparen, dabei aber laut nVidia nicht, wie vormals behauptet, das Bild erst im RAMDAC zusammenmischen. Auf Screenshots, die mittels der "Druck"-Taste erstellt wurden und somit den Framebufferinhalt kopieren, ist der Antialiasing-Effekt nichtsdestotrotz leider nicht zu sehen. Dieses nur als Vorbemerkung, bevor wir zur reinen Leistungsschau kommen.

3DMark 2001 SE + FSAA

Für die Benchmarks zum FSAA haben wir uns ein paar ganz spezielle Kandidaten herausgepickt und diese vermessen. Aufgrund der extremen Vielzahl der erforderlichen Meßwerte waren die ursprünglich erstellten Diagramme leider aufgrund ihrer Verteilung über mehrere Bildschirmseiten kaum zu gebrauchen. Deswegen sind wir auf die tabellarische Darstellung ausgewichen.

Zuerst der 3DMark2001 SE, bei dem die GeForce4 MX440 wie immer ohne die Nature-Test Punkte auskommen muss, weil ihr die Pixelshader- und die hier nicht relevante Vertexshaderfunktionalität fehlen.

FSAA-Performance 3DMark2001 SE, 1024x768x32Bit
  Kein FSAA 2x FSAA Quinc.-FSAA 4xFSAA 4xS-FSAA
Asus V8460 ultra 9541 8295 8227 5726 5427
Asus V8440 9090 7720 7796 5068 4800
GF4 Ti4200 (250/222) 8667 6465 6440 4025 3830
GF4 Ti4200 (225/250) 8548 7140 7139 4541 4251
GeForce3 7215 5358 4816 3401 3232
GeForce3 Ti200 6644 4753 4273 2977 2812
GeForce4 MX440 5434 3537 3542 1907 1925

Die Abstufungen zwischen den Geforce4 Modellen sind nahezu linear, auch wenn sich das Topmodell jeweils deutlich absetzen kann. Interessant zu sehen ist, dass auf der Asus V8460 ultra 4xS-FSAA quasi "for free" zu haben ist, wenn man den Wert der gut ein Viertel so teuren MX440 ohne FSAA zugrunde legt. Auch kann in dieser Auflösung ohne FSAA noch der höhere Chiptakt den entscheidenden Unterschied zugunsten der Geforce4 Ti4200 (250/222MHz) ausmachen, mit zugeschaltetem FSAA jedoch ändert sich das Blatt drastisch und auch in der nächsthöheren Auflösung ist Speicherbandbreite durch nichts zu ersetzen.

FSAA-Performance 3DMark2001 SE, 1152x864x32Bit
Kein FSAA 2x FSAA Quinc.-FSAA 4xFSAA 4xS-FSAA
Asus V8460 ultra 8896 7473 7577 4463 4219
Asus V8440 8555 6901 6906 3876 3670
GF4 Ti4200 (250/222) 7716 5348 5339 2976 2842
GF4 Ti4200 (225/250) 7821 6225 6204 3453 3237
GeForce3 6625 4550 4040 2678 2548
GeForce3 Ti200 6064 3988 3549 2342 2222
GeForce4 MX440 4938 2896 2893 1523 1531

Deutlich zu sehen wird bereits hier der deutlich höhere Anspruch, den die 1152er Auflösung sowohl an das Speicherinterface und Bandbreite stellt, als auch, im Falle der mit Pixelshadern versehenen GeForce3 und GeForce4 TI, an den Chiptakt, nimmt doch der Unterschied zur shaderlosen MX440, die ohne FSAA nur 500 Punkte verliert und mit 4xS-FSAA weniger als 400 Punkte, bereits ab.

FSAA-Performance 3DMark2001 SE, 1280x1024x32Bit
Kein FSAA 2x FSAA Quinc.-FSAA 4xFSAA 4xS-FSAA
Asus V8460 ultra 8132 6433 6512 3402 3215
Asus V8440 7639 5743 5727 2930 2783
GF4 Ti4200 (250/222) 6677 4219 4220 2208 2110
GF4 Ti4200 (225/250) 6901 5071 5068 2593 2445
GeForce3 5686 3587 3174 2047 1942
GeForce3 Ti200 5303 3140 2769 1788 1694

Spätestens hier wird deutlich, dass die GeForce4 Ti4200 mit 128MB, also der 250/222MHz-Taktung in hohen FSAA-Modi (4x/4xS) nicht wirklich bedeutend schneller ist, als eine GeForce3 geschweigedenn eine GeForce3 Ti500. Die GeForce4 MX440 wurde an dieser Stelle aus dem Wettbewerb gestrichen, da auch beim besten Willen bei dieser Beanspruchung durch hohe Auflösung und FSAA im 3DMark2001 SE keine akzeptable Peformance, besonders in den qualitativ höherwertigen 4x-FSAA-Modi zu erreichen war.

FSAA-Performance 3DMark2001 SE, 1600x1200x32Bit
Kein FSAA 2x FSAA Quinc.-FSAA 4xFSAA 4xS-FSAA
Asus V8460 ultra 6777 4167 3845 2184 2062
Asus V8440 6166 3586 3336 1849 1759
GF4 Ti4200 (250/222) 5159 2752 2569 1374 1315
GF4 Ti4200 (225/250) 5462 3157 2895 1631 1537
GeForce3 4659 2418 2135 ---- ----
GeForce3 Ti200 4140 2114 1866 ---- ----

4xFSAA in 1600x1200x32Bit bleiben aufgrund des reinen Framebufferumfanges eine Domäne der mit 128MB ausgestatteten Karten. Die mit 64MB ausgestatteten Karten verweigerten hier den Dienst. Durch die Bank bis hin in die 1280er Auflösung war zu sehen, dass das von nVidia gegebene Versprechen, Quincunx-FSAA würde im Vergleich zu 2xFSAA nun keine zusätzliche Leistung mehr kosten, eingehalten worden. Nur in der Königsauflösung tritt zunehmend auch die verfügbare Füllrate (zu sehen daran, dass auch die V8460 ultra mit 50MHz höherem Speichertakt dieselben 300 Punkte verliert, wie die anderen GeForce4-Karten) als limitierendes Element auf und verursacht einen zusätzlichen Leistungsverlust.