Fakten, Fakten, Fakten: i915 und i925

Christoph Becker
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Nachdem i865 „Springdale“ und i875 „Canterwood“ die letzten Monate die Speerspitze von Intels Chipsätzen bildeten, macht sich der Chipgigant in diesen Wochen bereit, in Kürze mit dem i915 und i925 zwei neue Chipsätze ins Rennen um die beste Performance zu schicken. Derweil unterrichtete man die Kunden von den neuen Features.

So soll der neue i915 - besser unter dem Namen „Grantsdale“ bekannt - die neue Mittelklasse bilden und in verschiedenen Ausführungen vom Produktionsband laufen. Am interessantesten ist sicherlich der Grantsdale-G, der mit einem integrierten Grafikkern zum Kunden kommen wird. Dieser „Intel Extreme Graphics 3“ getaufte Chip hat gegenüber dem Vorgänger einige Verbesserungen erfahren. An erster Stelle soll dies die von Intel entwickelte „Dynamic Video Memory“-Technologie sein, die eine bessere Verbindung zwischen Grafikchip und Systemspeicher ermöglicht. Mit dem „Zone Rendering“ wurde ebenfalls ein weiteres Feature integriert, über dessen Nutzen sich die Entwickler aber bislang ausschwiegen. Zudem wird der i915G erstmals die Unterstützung von DirectX 9 inne haben und zusätzlich wohl mit einer höheren Frequenz als die des Vorgängers takten. Allen Ausführungen des Grantsdale gemein sein wird die Unterstützung von Intels HyperThreading, einem 800 MHz schnellen Frontside-Bus, des neuen Sockel T (LGA 775) und DDR2- und DDR1-Speicher. Natürlich bietet auch der i915 Unterstützung für PCI Express x16 - AGP kann der Chip hingegen nicht mehr.

Vielmehr für Enthusiasten als für Sparfüchse ist Intels i925X „Alderwood“ gedacht. Dieser wird die Nachfolge des i875P antreten und einige neue Features bieten, die ihn vom kleinen Bruder, dem i915, abheben. So hat dieser Chipsatz einen vollkommen überarbeiteten Memory-Controller-Hub, der - wie nicht anders erwartet - DDR1- und DDR2-Speicher unterstützt sowie gegenüber dem Vorgänger signifikante Verbesserungen in der Performance bietet. Ob sich Intel eine neue Technik ähnlich der Performance Acceleration Technology (PAT) ausgedacht hat, steht zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht fest. Zu erwarten ist es aber, schließlich muss man den i925X ja vom i915 marketingwirksam abgrenzen. Eine weiterentwickelte PAT dürfte zudem auf dem i915 nicht mehr so einfach zu aktivieren sein, wie es beim i865 der Fall war. Die neue i925X-Northbridge wird über ein 1210 Pins starkes Flip-Chip-Ball-Grid-Array mit dem PCB verbunden. Die Verbindung zur Southbridge übernimmt das neu entwickelte Direct-Media-Interface, das Übertragungsraten von bis zu 2 GB/s garantieren soll. Die Grafikkarte wird über ein PCI Express x16-Interface angebunden.

Auch die neue Southbridge, die ICH6, kommt mit einigen neuen Fähigkeiten daher. So wird diese erstmals in mehr als zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich sein. Besonders erwähnenswert ist wohl die ICH6W, die integriertes WLAN auf dem Silizium inne hat und so den Siegeszug der drahtlosen Datenübertragung fortführen und forcieren wird. Die ICH6R bietet zudem S-ATA-Raid nach den Modi 0+1, die ICH6WR verbindet zudem WLAN mit S-ATA-Raid. Vom bereits vor einigen Monaten erstmals diskutierten Matrix-Raid fehlt in den Datenblättern hingegen jede Spur. Ebenfalls mit von der Partie ist das „Advanced Host Controller Interface“, das laut Intel für einen schnelleren Bootvorgang sorgen soll und zudem eine bessere Ausnutzung der von S-ATA gebotenen 150 MB/s bietet. Ebenfalls neu entwickelt wurde der Soundchip „Azalia“, der eine High-Definition-Audio-Architektur und Unterstützung für 7.1-Ton bietet. Auch neu ist, dass die Southbridge nun vier native S-ATA-Anschlüsse bietet. Die ICH5 bot nur deren zwei.

Bis jetzt hat nur Asus verschiedene Mainboards auf Basis des i915 und i925 angekündigt. Weitere Hersteller werden wohl auf der in dieser Woche beginnenden CeBIT nachziehen.