Rambus bringt XDR-Speicher für Grafikkarten

Christoph Becker
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Bereits vor gut einem dreiviertel Jahr sprachen wir das erste Mal über Rambus' neue XDR-Technoligie, die laut Herstellerangaben mit Taktfrequenzen von bis zu 6,4 GHz arbeiten soll. Nun scheint man bei Rambus ein neues Abnehmerfeld für diese RAM-Technik gefunden zu haben: Grafikkarten.

Man sei bereits seit einiger Zeit in Kontakt mit einigen Grafikchipentwickler, so ein Sprecher der Firma. Falls man einen Deal abschließen könnte, würde der neue XDR-Speicher aber wohl erst ab dem nächsten Jahr eingesetzt werden können. Dies bestätigte auch Toshiba, einer der größten Lizenznehmer der Firma Rambus, die seit dem letzten Jahr XDR-Speicherchips produzieren und im Jahre 2005 mit der Massenproduktion von 3,2 und 6,4 GHz schnellen Chips beginnen wollen. Diese könnten dann auch auf den Grafikkarten der nächsten Generation eingesetzt werden und somit GDDR3 beerben.

Arbeitsweise von XDR-Speicher

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Rambus wird allerdings die Breite des XDR-Speicherinterfaces sein. Hier sprach man vor einem dreiviertel Jahr noch von maximal 128 Bit, was bei 6,4 GHz Taktfrequenz in einer Bandbreite von 102 GB/s resultieren würde. Würde man 3,2 GHz schnelle Module nutzen wollen - diese wären weitaus günstiger und werden wohl eher zum Einsatz kommen -, müsste man das Interface schon mit 256 Bit betreiben, um gegen die Konkurrenz standhalten zu können. Hier ist in erster Linie für das Jahr 2004 noch GDDR3 zu nennen, das noch auf bis zu 2,0 GHz beschleunigt werden und somit 64 GB/s an Daten liefern soll.

Für das Jahr 2005 rechnet man schon mit GDDR4-Speicher, den man mit bis zu 2,8 GHz betreiben möchte, um dadurch Bandbreiten von bis zu 89 GB/s erreichen zu können. Die Zukunft von XDR-Speicher im Grafikkartenmarkt hängt also unmittelbar von Rambus selber ab. Schafft es die Firma, in Zusammenarbeit mit Toshiba Module herzustellen, die mit einem 256 Bit breiten Interface ausgestattet sind, hat man gute Chancen gegen GDDR4 anzukommen. Schafft man dies nicht, muss man sich wohl oder übel geschlagen geben und konventionellem DDR-Speicher das Feld überlassen.

Die realen Taktfrequenzen der sogenannten XDIMMs bzw. der Speicherchips für Grafikkarten liegen zwischen 400 und 800 MHz und werden oktal vervielfacht, d. h. ergeben effektiv 3,2 bis 6,4 GHz. Pro Taktzyklus werden also acht Datenbits übertragen. Zum Vergleich: Der Frontside-Bus der Intel Pentium 4-Prozessoren überträgt vier Datenpakete pro Takt, DDR-RAM überträgt hingegen deren zwei.

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