Futuremark 3DMark05: Der Performance Report zum Benchmark

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Christoph Becker (+1)
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Fazit

Mit dem 3DMark05 hat Futuremark nun endlich eine neue Version ihres so beliebten Benchmarks am Start. Doch kann das Programm die an es gestellten Erwartungen erfüllen? Wir denken schon, denn die drei Spieletests basieren auf fortschrittlichen Techniken und auch die zusätzlichen Tests tragen einen großen Teil zum durchaus guten Gesamteindruck bei. Gerade die Implementierung neuer Technologien sollte Futuremark dabei durchaus hoch angerechnet werden. So können z.B nVidias GeForce Karten mit Chiptyp NV4x durch das Shader-Model 3.0 durchaus an Performance gewinnen. Zu allem Überfluss sehen die drei Tests des 3DMark05 auch noch verdammt gut aus und erfreuen das Auge des Betrachters immer wieder auf ein Neues.

3DMark05 - Return to Proxycon
3DMark05 - Return to Proxycon
3DMark05 - Firefly Forest
3DMark05 - Firefly Forest
3DMark05 - Canyon Flight
3DMark05 - Canyon Flight

Allerdings hat 3DMark05 auch (wieder einmal) seine Schattenseiten. So begleitete uns die ganze Zeit ein Gedanke im Hinterkopf, nVidia oder ATi könnten eventuell in letzter Minute in ihre neuen Beta-Treiber 4.11 und 66.51 Optimierungen - gemein auch Cheats genannt - eingebaut haben, die zu einem Zuwachs in der Punktzahl führen könnten. Bei nVidia ließ sich dies recht schnell entkräften, denn der ForceWare-Treiber 66.51 war in etwa so schnell wie der von Futuremark empfohlene 66.29. Bei ATi sieht dies hingegen etwas anders aus. Waren die Ergebnisse mit dem Catalyst 4.9 noch etwas langsam, geben die X800-Karten mit dem neuen Treiber richtig Gas und können sich über exorbitant hohe Zuwächse freuen, die diese Grafikkarten letztendlich den Sieg davon tragen lassen. Uns ist allerdings immer noch etwas schleierhaft, wie man dies schaffen konnte. Allerdings sei an dieser Stelle nochmals gesagt, dass Futuremark mittlerweile sowohl den ForceWare-Treiber 66.51 sowie auch den Catalyst 4.11 Beta validiert und diese für Cheat-frei deklariert haben. Eventuelle Diskussionen sollten so also schon im Keim erstickt sein. Hauptgrund für den Zuwachs der X800-Karten ist wohl ein mit dem Catalyst 4.11 behobener Bug, der in Video-RAM-intensiven Anwendungen Grafikkarten mit 256 MB Speicher ausgebremst hat.

Alles in allem lief 3DMark05 auf aktuellen High-End-Karten doch besser, als wir es im Vorfeld erwartet hatten. Dass man auf Anhieb mit einer Radeon X800 XT „Platinum Edition“ gute 5800 Punkte erzielen würde, hätte wohl vor einigen Tagen noch niemand gedacht. Erfreulich ist ebenfalls die Performance der ATi-Karten der letzten Generation mit R(V)3xx-Chip. So können auch die Radeon 9800 XT und Pro noch gut mithalten und erzielen ihrerseits recht gute Ergebnisse. Und selbst eine Radeon 9600 XT kommt mit dem 3DMark der neuesten Generation noch ganz gut zurecht und das trotz nur vier Renderingpipelines und 128 Bit breitem Speicherinterface.

Nicht vergessen sollte man nVidias neue GeForce 6x00-Reihe, deren Flaggschiff, die GeForce 6800 Ultra, ebenfalls mit einer sehr guten Leistung aus unserem Test hervorgeht. Aber auch nVidias neue Mainstream-Karten - in persona die GeForce 6600 und 6600 GT - können dank ihrer guten Architektur und acht Pipelines eine überzeugende Leistung abliefern. Unter ferner liefen rangieren hingegen alle Karten der GeForce FX-Serie, wohlgemerkt ehemals nVidias High-End-Karten. Hier zeigt sich wieder einmal, dass die CineFX-II-Architektur für DirectX 9 wohl nicht die beste Lösung ist - und dies ist noch vorsichtig ausgedrückt. Zur Verdeutlichung der Misere: Eine Radeon 9600 XT erzielt 1570 Punkte, eine GeForce FX 5950 Ultra nur deren 1270. Dass das ehemalige Preis/Leistungs-Ass GeForce FX 5900 XT überhaupt noch die 1000-Punkte-Marke erreicht, grenzt an ein Wunder und ist wohl nicht der ach so fortschrittlichen CineFX-Architektur zu verdanken. Somit wird auch mit dem 3DMark05 ein Trend fortgesetzt, den wir auch schon in anderen DirectX-9-Spielen wie z.B. FarCry und Half-Life 2 sehen konnten.

Fazit: Der 3DMark05 ist ein unprätentiöser Benchmark, an dem sich die Massen sicher noch einige Jahre erfreuen werden - sofern man denn eine DirectX-9-taugliche Grafikkarte besitzt. Weiterhin hoffen wir, dass Futuremark bei dieser Revision ihres Benchmarks die lästigen Treiberdiskussionen über Cheats und Optimierungen erspart bleiben. Es wäre den netten Finnen zu wünschen.

3DMark05 Produktverpackung
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