MSI tauscht defekte 6800 GT-Karten aus

Wolfgang Andermahr
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Vor einigen Tagen erschien bei den Kollegen von techPowerUp! ein Bericht, in dem gemeldet wurde, dass MSI fehlerhafte nVidia GeForce 6800 GT Karten für PCI-Express ausgeliefert hat. Während es damals noch keine offizielle Äußerung seitens MSI gab, hat sich diese Situation nun verändert.

Der Defekt zeigt sich bei den MSI-Karten in einer falschen Konfiguration der Render-Pipelines. Normalerweise werden die GeForce 6800 GT-Karten mit 16 Pixel-Pipelines und sechs Vertex-Pipelines ausgeliefert, bei den defekten Modellen ist dies aber nicht der Fall. Dort sind nur 12 Pixel- und fünf Vertex-Pipelines aktiviert, welches eigentlich die Standardkonfiguration einer GeForce 6800 ist, die geschwindigkeitsmäßig aber in einer anderen Liga als der größere Bruder spielt. Ein Versuch die deaktivierten Pipelines wieder freizuschalten blieb bei den Kollegen erfolglos und endete mit einer hohen Anzahl an Grafikfehlern.

Eben erst gab MSI zu dem heiklen Thema eine offizielle Stellungnahme ab und erklärte, dass die geringe Anzahl an verkauften defekten Karten sofort und kostenlos umgetauscht werden kann.

Nach eingehender, interner Überprüfung konnte bestätigt werden, dass auf den bereits ausgelieferten Karten, anders als bereits teilweise berichtet, der richtige Chip verbaut wurde. Dennoch sind aufgrund eines noch unbekannten Chip-Problems Performanceeinbußen im zweistelligen Bereich bekannt geworden (ca. 10%). Laut Spezifikation wird dabei Nvidias NV45-GPU auf den NX6800GT-TD256E-Modellen verbaut. Dieser Chip ist im Kern mit dem NV40-Grafikprozessor baugleich, jedoch lediglich um einen PCI-Express-Brückenchip erweitert. Darum kann sich der NV45 beim Auslesen der Chip-ID mit einem entsprechenden Programm unter Umständen als „NV40“ zu erkennen geben. Es handelt sich keines Falls um einen NV41 - dieser ist zum einen wesentlich kleiner und zum anderen handelt es bei diesem (NV41) um einen reinen PCI-Express-Chip, bei dem kein Bridgechip notwendig ist.

MSI möchte dem Kunden den Umtausch so leicht wie möglich gestalten und somit reicht es bereits, die Karte samt Zubehör und Kassenbeleg beim Händler abzugeben. Dieser muss die Karte sofort austauschen oder den vollen Kaufpreis wieder zurückerstatten. MSI hat die Auslieferung der defekten Grafikkarten mittlerweile gestoppt und versucht entsprechende Ersatzprodukte schnellstmöglich in den Handel zu bringen.