AMD überdenkt eigene Chipsatz-Strategie

Andreas Frischholz
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Lange ist es her, seitdem AMD zuletzt eigene Chipsätze für seine Desktop-Prozessoren gefertigt hat. Im Laufe der Zeit ist man dazu übergegangen – im Gegensatz zu Intel – die Chipsätze von Partnern wie nVidia, Via, ATi, SiS und Uli produzieren zu lassen. Dies könnte sich nun im Laufe des nächsten Jahres in gewisser Weise ändern.

Grund für diese Vermutungen ist ein Interview von Advanced Micro Devices' CEO Hector Ruiz. Dieser ließ gegenüber IDG verlauten, dass ein erneuter Einstieg in das Geschäft möglich sei, wenn die FAB 36 in Dresden im nächsten Jahr fertig gestellt wird. Durch die zusätzliche Produktionsstätte wird die Auslastung der FAB 30 gemindert, was man durch die Produktion von Chipsätzen kompensieren könnte.

Jedoch hat AMD laut Ruiz nicht vor, eigene Chipsätze zu entwickeln, sondern man möchte seinen schon weiter oben genannten Partnern die Produktionsstätte zur Verfügung stellen. Durch diese Maßnahme könnte einerseits die Zusammenarbeit mit den Partnern verbessert werden, andererseits wäre es ebenfalls eine weitere Einnahmequelle für den Halbleiter-Hersteller.

Wenn die FAB 36 im nächsten Jahr die Produktion aufnimmt, sollen dort Prozessoren mit 65 nm Strukturbreite auf Wafern mit 300 mm Durchmesser gefertigt werden. In der FAB 30 werden weiterhin 90 nm-Prozessoren auf 200 mm Wafern produziert. Da man allerdings davon ausgehen kann, dass diese Produktionsmethode gegen Ende des nächsten Jahres nicht mehr zeitgemäß sein wird, könnte die Produktion auf Chipsätze umgestellt werden, da diese nicht so komplex wie Prozessoren sind.