ATI Crossfire: Multi-GPU Rendering enthüllt

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Carsten Spille
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Modus Operandi

Wie auch SLi, so bietet selbstverständlich auch CrossFire die bekannten Modi „AFR“ und „SFR“, bei ATi „Scissor-Mode“ genannt, an. „Alternate Frame Rendering“ (AFR) ist hierbei, ebenfalls identisch zu SLi, der performanteste Modus, da jede Karte nur jeden zweiten Frame rendern muss und sich so in extrem grafiklastigen Situationen ein Leistungsgewinn von bis zu 100 Prozent einstellen kann – was aber in den seltensten Fällen erreicht wird. Paradebeispiel ist hier „Splinter Cell – Chaos Theorie“, welches bei der Präsentation in 1280x1024 mit 4xAA und 16xAF beim Einsatz von CrossFire auf X850-Karten um knapp 90 Prozent zulegen konnte und von rund 39 fps auf gute 74 fps beschleunigt wurde. AFR wurde übrigens schon anno 1999 von ATi auf der leider nur sehr kurz hergestellten Rage Fury MAXX genutzt, die über zwei Rage128 Pro GPUs verfügte.

Scissoring, auch „Split Frame Rendering“ genannt, kommt zum Einsatz, wenn aus Kompatibilitätsgründen kein AFR möglich ist. Hierbei kann dynamisch das Bild in zwei Hälften geteil werden (horizontal oder vertikal) und je nach anstehender Last diese Hälften in die eine oder andere Richtung verschoben werden, so dass bsw. eine Karte nur noch 25 Prozent und die andere 75 Prozent des Bildes berechnen muss.

Schließlich und endlich gibt es noch den seit Jahren in den Profi-Karten von Evans & Sutherland genutzten, sogenannten SuperTiling-Modus. Hierbei wird das Bild in 32x32 Pixel große Quadrate aufgeteilt und abwechselnd jeder Karte eines dieser Quadrate zum Rendern übertragen. Dieser Modus ist für Direct3D-Applikationen vollständig transparent und soll laut ATi immer funktionieren (inkl. o.g. Einschränkung auf 16-Pipe-Karten). Spiele, die Postfilter-Effekte nutzen, könnten allerdings auch hier auf Probleme stoßen. Der Geschwindigkeitsgewinn ist hierbei im Vergleich mit AFR und Scissoring allerdings am geringsten, da sowohl der Verwaltungsaufwand am höchsten ist, als auch der Verschnitt durch die vielfache Unterteilung des Bildes am größten. Ferner beschleunigt SuperTiling genausowenig die Geometrieverarbeitung, wie Scissoring.

Als letzter Modus, den ATi mit CrossFire anbietet, sei hier der „Superior-IQ“-Modus genannt. Hierbei handelt es sich um eine erweiterte Form des bereits letztes Jahr eingeführten, sogenannten „Temporal Anti-Aliasings“. Es arbeiten beide Karte an demselben Bild, vereinfacht gesagt, sogar an demselben Pixel, allerdings mit unterschiedlichen Anti-Aliasing Mustern, so daß sich beim final zusammengesetzten Bild die beiden Muster der einzelnen Karten ergänzen. Im Gegensatz zu Temporal Anti-Aliasing, wo eine Karte nur jedes zweite Bild ein anderes Muster nutzte und somit eine von vornherein sehr hohe Bildwiederholrate nötig war, um Flackern zu vermeiden, arbeitet der Superior-IQ Modus mit nahezu der vollen Leistung einer einzelnen Karte.

Dies ermöglicht, natürlich ohne Performancegewinn gegenüber einer einzelnen Karte und damit sinnvoll vor allem in Simulationen oder anderen CPU-limitierten Spielen, eine theoretisch drastisch gesteigerte Bildqualität, zumal ATi mit CrossFire erstmals seit der Radeon 8500 /9100 im IBM-PC-Bereich wieder Supersampling-AA anbietet und noch dazu mit einem gedrehten Raster. Leider wird vorerst nur 2xRGSSAA geboten, aber das ist immerhin schon ein Anfang um bsw. flimmerige Alpha-Test-Kanten zu glätten, die vom konventionellen Multi-Sampling nicht erfasst werden können.

Vier Betriebsarten
Vier Betriebsarten
SuperTiling
SuperTiling
Super-AA Modi - Funktionsweise
Super-AA Modi - Funktionsweise
Super-AA Modi - Sample-Muster
Super-AA Modi - Sample-Muster
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.