IDF: CMOS VR vereint CPU und Northbridge

Thomas Hübner
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Im Rahmen des Intel Developer Forum hat Intel letzte Woche ein weiteres Konzept präsentiert, mit dem sich abseits von feineren Fertigungsstrukturen (und damit geringeren Betriebsspannungen) oder neuen Prozessorarchitekturen der Stromverbrauch des Systems effektiv senken lässt.

Ansatzpunkt ist dabei die Spannungsregelung auf dem Mainboard selbst, bei der zum einen aus Effizienzgründen Energieverluste auftreten. Über die Effizienz hinaus ergibt sich mit der aktuellen Spanungsregelung jedoch ein weiteres Problem: Die Regler sind zu träge, um den stark schwankenden Energieanforderungen des Prozessors oder anderer Systemkomponenten zu folgen und liefern damit mehr Power als eigentlich nötig aus, wie die folgende Grafik verdeutlicht.

Warum CMOS Voltage Regulators?
Warum CMOS Voltage Regulators?

Um dieses Problem anzugehen, hat Intel erstmalig seinen neuen CMOS Voltage Regulator in Aktion demonstriert, bei dem statt auf Bipolar-Technik eben auf CMOS gesetzt wird. Der neueartige CMOS VR arbeitet derzeit mit einem Takt von 100 MHz und kann so besonders schnell auf Änderungen im Leistungsverhalten reagieren. Sein Wirkungsgrad wird mit 85 Prozent angegeben.

Intels neue CMOS VR-Lösung
Intels neue CMOS VR-Lösung

Damit auch wirklich im Millisekundentakt an der Spannung gedreht werden kann, wandern Prozessor, Northbridge ((G)MCH – (Graphics) Memory Controller Hub) und CMOS VR auf ein gemeinsames Package, um die Laufzeiten möglichst gering zu halten. Statt den Speichercontroller direkt in den Prozessor zu integrieren, wie es AMD beim Athlon 64 macht, packt Intel die entsprechenden Komponenten einfach auf ein gemeinsames Chipgehäuse. Der Halbleiterriese erhofft sich dadurch eine Stromersparnis zwischen 15 und 30 Prozent, was je nach Notebook durchaus eine 40 Minuten längere Laufzeit bedeuten könnte.

Intels neue CMOS VR-Lösung
Intels neue CMOS VR-Lösung

Die Funktionsfähigkeit stellte Intel anhand einer Demoplatine mit Pentium M 738 (1,4 GHz, Low Voltage) und i855GM-Chipsatz unter Beweis. Der gezeigte CMOS VR ist also in der Lage, eine Leistung von schätzungsweise bis zu 30 Watt zur Verfügung zu stellen. In nicht näher präzisierter Zukunft werden wir den CMOS VR in Notebooks in Aktion erleben dürfen – bis dahin scheint der Chip zu den geheimeren, auf dem Intel Developer Forum gezeigten Entwicklungen zu gehören. Es war das einzige Produkt, das nicht direkt fotografiert werden durfte und unverzüglich in schwarzes Tuch gehüllt wurde.