Microsoft Xbox 360 im Test: Auf dem Weg zur Marktführerschaft?

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Frank Hüber
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Perfect Dark Zero

Perfect Dark Zero gehört eindeutig zu den grafisch beeindruckensten Titeln der neuen Xbox 360. Seit Jahren befand sich der Nachfolger des N64-Spiels in der Entwicklung, die ihm offensichtlich sehr gut getan hat. Rare hat ganze Arbeit geleistet und präsentiert einen im Halo-Gewand steckenden Ego-Shooter der Extraklasse für die Xbox 360. Enge, sehr detailreiche Gänge, weite, schön gestaltete Areale halten für jeden Spieler etwas bereit. Dennoch gibt es auch bei der Grafikpracht, welche Rare mit Perfect Dark Zero bietet, in unseren Augen etwas zu bemängeln. So schön die Effekte auch sind und so toll sie in Perfect Dark Zero auch eingesetzt werden, nicht jede Oberfläche ist absolut sauber und muss deshalb nahezu perfekt spiegeln. In einigen Gängen wirkt es einfach übertrieben, wenn jede Oberfläche dem Spieler entgegenfunkelt und auch nicht jeder staubige Wüstenstein muss bei einem Feuerstoß auf der Pistole entsprechend glänzen. Hier hat man es unserer Meinung nach etwas zu gut gemeint und übertrieben.

Perfect Dark Zero

In Form der hübschen und exzellent modellierten Joanna Dark kämpft man als Kopfgeldjägerin gegen mächtige Unternehmen um die Weltherrschaft. Der Spieler hat dabei ähnlich wie bei Splinter Cell die Wahl, ob er sich seinen Gegnern offensiv stellt, oder lieber die Hintertür wählt. In einigen Missionen ist ein leises Schleichen jedoch unausweichlich, möchte man sie nicht gefährden. Auch die Waffenmodelle mitsamt ihren Animationen, Effekten und unterschiedlichen Feuermodi sind hervorragend in Szene gesetzt und überzeugen auch abgeneigte PC-Spieler. Abwechslungsreich sind auch die Szenen, in denen der Weg verschlossen ist und man erst einmal aus seiner Trickkiste ein spezielles Werkzeug zaubern muss, mit dem man die Tür doch noch öffnen kann.

Die zwar nicht neue aber gut umgesetzte Möglichkeit sich vor seinen Gegner zu verstecken, bringt etwas Spannung in die Gefechte, auch wenn die Gegenspieler nicht immer so schlau sind, um eine Kiste einfach herumzulaufen, um Joanna Dark treffen zu können. Für PC-Spieler, denen eine Konsole schon immer ein Dorn im Auge war und mit der man auf gar keinen Fall einen Ego-Shooter Spielen kann, mag die Steuerung wieder einmal ein fast unüberwindbares Hindernis darstellen. Natürlich, auch in Perfect Dark Zero muss man sich erst einmal daran gewöhnen, mit dem Stick auf die Gegner zu zielen. Nach etwas Übung geht aber auch dies immer besser von der Hand. Einzig Szenen, in denen die Gegner mit ihren Fluggeräten recht schnell die Richtung ändern können, erfordern einiges Fingerspitzengefühl, bis der Gegner vom Himmel geholt wurde.

Perfect Dark Zero

Im Gegensatz zu vielen PC-Titeln bietet Perfect Dark Zero einen Coop-Modus, in dem mehrere Spieler entweder per Splitscreen oder Xbox Live zusammen Kampagnen bestreiten können. Ein Feature, welches schon bei Halo sehr viel Spielspaß bereitete, eignet sich eine Konsole doch viel besser als ein PC zum gemeinsamen Spielen mit den Freunden in einem Raum und nicht nur über das Internet. Am Multiplayer-Modus können bis zu vier Spieler an einer Konsole teilnehmen, über Xbox Live kann man gegen bis zu 32 Spieler antreten.

Fraglich ist, ob man als Spieler zu Perfect Dark Zero greifen sollte, oder lieber gleich auf den potentiellen Mega-Hit „Halo 3“ wartet, der wahrscheinlich zum Start der PlayStation 3 in den Handel kommen wird. Dies muss jedoch jeder Spieler selbst entscheiden und vor allem mit seinem Geldbeutel vereinbaren.

Need for Speed: Most Wanted

Need for Speed: Most Wanted aus dem Hause Electronic Arts lag uns leider ebenso wie die anderen noch folgenden Spiele erst einen halben Tag, bevor die Konsole wieder zurück an Microsoft geschickt werden musste, vor. Microsoft konnte uns die Konsole aufgrund der wartenden Meute anderer Seiten leider nicht länger zur Verfügung stellen. Dennoch hat das, was wir von Need for Speed: Most Wanted auf der Xbox 360 gesehen haben, uns vollends überzeugt! Die Grafik ist dabei mit der PC-Version sehr gut vergleichbar, nur dass man auf dem PC alle Optionen auf das Maximum und noch etwas darüber einstellen müsste, um ein vergleichbares Ergebnis zu erzielen. Auf einem HDTV sieht NFS: Most Wanted einfach fantastisch aus und spielt sich zudem – im Gegensatz zur PC-Demo auf einem AMD Athlon FX-53 mit nForce4-Mainboard und nVidia GeForce 6600GT im SLI-Verbund – völlig flüssig. Streifen in der Luft bei hohen Geschwindigkeiten an den Heckspoilern der Fahrzeuge, konnten wir zumindest in der PC-Demo auch nicht ausfindig machen, die Umsetzung für die Xbox 360 bietet dies. Besonders die Straßen, Bäume und Fahrzeuge sehen äußerst realistisch aus. Doch auch die restliche Umgebung passt wunederbar ins Spiel, so dass sich eine Einheit ergibt, mit der sich Electronic Arts keineswegs verstecken muss.

Need for Speed: Most Wanted

Was uns im Vergleich zu Project Gotham Racing 3 an NFS: Most Wanted besser gefällt, ist die weitgehend offene Strecke, in der man als Fahrer auf der Flucht vor der Polizei selbst entscheiden kann, welchen Weg man einschlägt, um sich der Verfolger zu entledigen. Apropos Polizei: Sie ist in NFS: Most Wanted endlich wieder mit von der Partie und jagt den Spieler quer durch die Stadt. Der Mix aus Straßenrennen mit der Polizei und dem Tuning des eigenen Fahrzeuges hat uns sehr gut gefallen. Am Anfang des Karriere-Modus muss man so erst einmal ein Rennen gegen Razor Callahan, die Nummer Eins der „Blacklist“, fahren. Dieses Rennen wird jedoch auch der begabteste Fahrer nicht gewinnen können, da sind wir uns ziemlich sicher. Ziel ist es von nun an, sich in der Blacklist, in der alle Fahrer der illegalen Straßenrennen geführt werden, wieder nach oben zu arbeiten, um erneut gegen Razor antreten zu können.

Need for Speed: Most Wanted

Die Zwischensequenzen, welche mit den Schauspielern vor einem Bluescreen gedreht und dann ins Spiel integriert wurden, fügen sich sehr gut in das Gesamtbild des Spieles ein und bieten einen flüssigen Übergang. Die Atmosphäre in Need for Speed: Most Wanted stimmt einfach. Natürlich ist es Geschmackssache, welche Spielart einem jeden mehr liegt und ob man sich am Ende für Project Gotham Racing 3 oder Need for Speed: Most Wanted entscheidet. Die Ansätze der beiden Spiele sind gänzlich verschieden, so dass wir eigentlich nur zum Kauf beider Titel raten können, sofern es der Geldbeutel erlaubt. Von uns erhält Need for Speed: Most Wanted für die Xbox 360 in jedem Fall eine Kaufempfehlung, da es sich nicht nur hervorragend spielen lässt und aussieht, sondern auch motiviert und jede Menge Spielspaß bereitet, worauf es im Grunde am meisten ankommt. Wer jedoch lieber auf ein klassisches Renngeschehen zurückgreifen möchte, ist mit Project Gotham Racing 3 besser bedient.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.