Microsoft Xbox 360 im Test: Auf dem Weg zur Marktführerschaft?

 27/28
Frank Hüber
145 Kommentare

Stromverbrauch

Angesichts der beeindruckenden technischen Daten der Xbox 360 möchte man als Käufer lieber nicht mit dem Stromverbrauch der neuen Konsole vertraut gemacht werden. Auch wir haben mit dem Schlimmsten gerechnet und ein Strommessgerät zwischen die erste Xbox und die Xbox 360 geschaltet, um den Stromverbrauch unter verschiedenen Bedingungen zu messen.

Stromverbrauch
  • Standby:
    • Xbox
      0,6
    • Xbox 360
      1,3
  • Idle (Benutzeroberfläche):
    • Xbox
      58,0
    • Xbox 360
      137,0
  • Last:
    • Xbox
      66,0
    • Xbox 360
      181,0
Einheit: Watt (W)

Im Standby liegt der Stromverbrauch der Xbox 360 etwa beim Doppelten der ersten Konsole aus dem Hause Microsoft. Unzählige Geräte, die nicht vom Stromnetz getrennt werden, nagen immer mehr an dem Geldbeutel, so dass auch die Xbox 360 besser vom Netz getrennt wird, wenn man sie nicht benutzt, auch wenn man hierdurch eine gewisse Bequemlichkeit aufgeben muss.

Im Ruheprozess unter der Benutzeroberfläche vermag die Xbox 360 trotz Stromsparmaßnahmen der einzelnen Komponenten durchschnittlich 137 Watt zu verbrauchen. Angesichts der verbauten Bauteile sicher ein nachvollziehbarer Wert. Bei der Wiedergabe von Musik oder Videoinhalten steigt der Stromverbrauch übrigens auf etwa 138 Watt, also nur sehr geringfügig.

Während wir bei der Xbox mit Forza Motorsport lediglich einen maximalen Verbrauch von 66 Watt erzielen konnten, gelang es uns in Perfect Dark Zero einen maximalen Verbrauch von 181 Watt mit der Xbox 360 zu erreichen, wobei wir jedoch darauf hinweisen müssen, dass wir in dem kurzen Testzeitraum nicht alle Spiele durchspielen konnten und der maximale Verbrauch an der ein oder anderen Stelle eventuell noch ein paar Watt höher liegen könnte. Die anderen von uns getesteten Spiele verbrauchten durchschnittlich zwischen 165 und 177 Watt. Angesichts der gebotenen Leistung ein im Vergleich zu einem PC-System dennoch gut zu vertretener Wert.

Instabilitäten und Überhitzung?

Eines vorweg: Wir könnten während unseres Tests keine Instabilitäten oder Anzeichen von Überhitzung feststellen, möchten auf diesen Punkt aufgrund der starken Resonanz nach dem Verkaufsstart der Konsole in Nord-Amerika aber dennoch kurz eingehen. Eine Konsole kann ebenso wie andere technische Geräte überhitzen, wenn die Luftzufuhr nicht in ausreichendem Maße gewährleistet ist. Wir hatten in einem hölzernen TV-Regal mit offener Front keine Probleme mit der Xbox 360. Dies kann sich natürlich ändern, wenn man die Luftzufuhr durch eine geschlossene Front unterbindet und sich die Konsole immer weiter aufheizt. Nach einiger Zeit konnten wir an der Rückseite der Konsole an den Lüftungslöchern eine Temperatur von 48° Celsius messen.

Die von einigen wenigen Käufern gemeldeten Instabilitäten und Abstürze der Xbox 360 sollen allerdings gar nicht von der Konsole selbst, sondern von dem Netzteil herrühren, welches intern übrigens ebenfalls mit einem kleinen Lüfter gekühlt wird. Lagert man das Netzteil nicht direkt hinter den Lüftungslöchern der Konsole, die das Netzteil dann mit rund 50°C anpusten würde, sollte derartiges jedoch ausgeschlossen sein. Wir hatten keine Probleme damit, das Netzteil einfach wie gewohnt auf dem Boden hinter dem Fernsehregal abzulegen. Wenn man es also vermeidet, das Netzteil direkt hinter der Konsole in einem schlecht belüfteten Fach zu verstauen, halten wir derartige Probleme eigentlich für ausgeschlossen und konnten sie, wie bereits erwähnt, in keiner Weise nachvollziehen. Provozieren oder unbewusst und ungewollt herbeiführen kann man derartiges natürlich immer, was auch entsprechende Meldungen nach dem Start der PlayStation, PlayStation 2 und Xbox erklärt.

Von dem Gerücht der zerkratzten DVDs, wenn man die Konsole horizontal betreibt, können wir uns auch distanzieren. Keines unserer acht Spiele wies derartige Spuren auf. Die im Internet gezeigten Fotos stammen indes von einem Käufer, der die Konsole während des Betriebs aus der horizontalen in die vertikale Position brachte, dabei jedoch vergaß, dass sich eine DVD mit einigen tausend Umdrehungen im DVD-Laufwerk drehte. Diese schlug dann aufgrund der verlagerten Erdanziehungskraft gegen den Laser, welcher die hinlänglich bekannten Spuren in der DVD hinterließ.