Microsoft kooperiert bei Virtualisierung mit Xen

Steffen Weber
7 Kommentare

XenSource, Entwickler der freien Virtualisierungslösung Xen für Linux, mit Hilfe derer auf einem physischen Computer mehrere Betriebssysteme unabhängig voneinander parallel laufen können, wird Microsoft dabei unterstützen, eine zu Xen kompatible Virtualisierungsschicht in Windows Server „Longhorn“ zu integrieren.

Bei der Virtualisierung mit Xen gibt es einen Hypervisor, also ein privilegiertes Betriebssystem, das die anderen Gastsysteme überwacht. Gastsysteme müssen zu Xen kompatibel sein, wie beispielsweise die vor kurzem vorgestellte Distribution Suse Linux Enterprise Server 10. Oder aber der verwendete Prozessor muss die Virtualisierungstechnologien von AMD oder Intel – Pacifica bzw. Vanderpool – unterstützen, dann funktioniert Xen auch ohne Anpassungen an den Gastsystemen.

Mit der neuen Prozessorgeneration mit Virtualisierungstechnologie ist es möglich, Windows als eines von mehreren Gastsystem auf einem mit Linux laufenden Hypervisor auszuführen. Da diese Vorstellung Microsoft offenbar nicht schmeckt, möchte man selbst auch einen zu Xen kompatiblen Hypervisor im Angebot haben – dies soll die nächste Generation der Server-Betriebssysteme aus Redmond, welche noch immer unter dem Codenamen „Longhorn“ geführt werden, leisten. Zu Xen kompatible Linux-Distributionen sollen dann als Gastsysteme unter Windows Server „Longhorn“ laufen können. Longhorn-Server wird voraussichtlich als Windows Server 2007 auf den Markt kommen.

Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Virtualisierunglösungen emuliert Xen die zugrunde liegende Hardware nicht, sondern wird den Gastsystemen mit nur kleinem Performance-Verlust direkt zur Verfügung gestellt. Weitere Details finden sich in unserem Lexikon: Xen.