AMD „Fusion“: CPU mit integriertem Grafikchip

Christoph Becker
65 Kommentare

Im Gespräch ist die Fusion zwischen AMD und dem kanadischen Grafikchipspezialisten ATi schon seit geraumer Zeit. Am heutigen Mittwoch zeigte diese aber erstmals konkrete Folgen, denn seit heute ist ATi offiziell ein Teil des AMD-Konzern. Nun gibt es erste Gerüchte zu Produkten, die aus dem neuen Zusammenschluss entstehen sollen.

Und obwohl die Webseite von ATi ebenfalls seit heute nicht mehr im traditionellen rot-weiß daherkommt und sich farblich an den neuen Mutterkonzern angepasst hat, wird es aber wohl noch ein paar Monate dauern, bis die gemeinsame Entwicklung erste Früchte trägt. Man plant, schon im kommenden Jahr mit neu entwickelten Plattformprodukten bestehend aus Chipsätzen und passenden Prozessoren die ersten Produkte auf den Markt zu bringen, die von den Ressourcen beider Unternehmen profitieren.

Richtig interessant wird es allerdings erst Ende 2008/Anfang 2009. Denn dann möchte man offenbar mit der unter der Codenamen „Fusion“ geführten CPU ein Novum auf den Markt bringen. So soll diese angeblich der erste x86-Prozessor sein, der über einen integrierten Grafikchip verfügt. Mit einer solchen Lösung möchte man vor allem den Stromverbrauch von Computersystemen senken. Der zusätzliche Einsatz einer handelsüblichen Grafikkarte oder eines Physikbeschleunigers wird aber immer noch möglich sein.

Zum Einsatz kommen wird diese Technologie offenbar auf der ganzen Bandbreite aktuell erhältlicher AMD-Prozessoren. Und so werden wir wahrscheinlich spätestens 2009 Notebook-, Desktop- und Server-Prozessoren mit integrierten Grafikeinheiten kaufen können. Im Jahr 2000 hatte Intel unter dem Codenamen Timna einen Billig-Prozessor mit integrierter Grafik und Speichercontroller in der Entwicklung. Das Projekt wurde aufgrund der Kosten für Rambus jedoch auf Eis gelegt und nie bis zur Marktreife gebracht.