Google kauft YouTube

Pierre Wisnia
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Am Montag Abend nach Börsenschluss verkündete Google die Akquisition des noch recht jungen Unternehmens YouTube und bestätigte damit Gerüchte, die einige Tage vorher in verschiedenen Nachrichten die runde machten.

Der Kauf von YouTube ist mit 1,65 Milliarden US-Dollar die teuerste Investition in Googles achtjähriger Geschichte. Zuvor hatte man sich für einen Betrag von mindestens 900 Millionen Dollar die populäre Community-Website MySpace.com für mehrere Jahre als Werbepartner gesichert und kaufte für eine Milliarde Dollar einen fünf-prozentigen Anteil am Internet-Dienstleister AOL. Die YouTube-Gründer Chad Hurley und Steve Chen (Video) macht die Übernahme mit einem Schlag zu mehrfachen Millionären.

Die nach Ansicht einiger Experten risikoreiche Investition will Google in Aktien auszahlen. YouTube, dessen Webdienst mit geschätzten 46 Prozent Marktanteil etwa doppelt so groß wie Googles eigener Video-Dienst ist, soll auch nach dem endgültigen Abschluss im vierten Quartal 2006 als eigenständige Marke bestehen bleiben. Auch das YouTube-Personal bleibt vollständig erhalten. Nicht grundlos: Laut Trip Chowdhry vom Analyseinstitut „Global Equities Research“ in San Francisco sei „die Marke von YouTube nicht geringer einzuschätzen als Google oder Coca Cola.“ Googles Investitionskraft könnte der Expertin zufolge sicherstellen, dass die Infrastruktur der Website mit dem anhaltenden Wachstum Schritt hält. Außerdem könne YouTube von Googles Werbepartnern profitieren und Rückhalt in den zahlreichen Urheberrechtsstreitigkeiten bekommen, die illegal auf YouTube veröffentlichte Inhalte immer wieder auslösen.