Mobilfunkbetreiber setzen auf eigene Suche

Sasan Abdi
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Ein gemeinsames Projekt schweißt bekanntlich zusammen: Gemeinschaftlich suchen die großen Mobilfunk-Player nach einer Lösung, um den Suchmaschinen-Betreibern den lukrativen Handy-Werbemarkt nicht gänzlich alleine zu überlassen.

Vor dem Hintergrund sinkender Gesprächspreise und eines zunehmend harten Konkurrenzkampfes sehen sich die großen Mobilfunkbetreiber gezwungen, bisher eher unbeachtete Segmente ihres Refugiums nach Einnahmemöglichkeiten zu durchforsten. Eine Kategorie, in der sich aktuell wie zukünftig gutes Geld verdienen lässt, ist der Handy-Marketing-Bereich. Zwar steckt die mobile Werbung noch in den Anfängen – wer aber die aktuellen Zahlen zum Handymarkt verfolgt, bemerkt schnell, dass hier größtes Potential verborgen liegt.

Der bis dato von den großen Netzbetreibern vernachlässigte Markt ist indes schon fest in der Hand von den großen Suchmaschinen wie Google und Yahoo. Um dies zu ändern, soll eine Allianz, womöglich bestehend aus Giganten wie der Deutschen Telekom, Vodafone, France Telecom, der spanischen Telefonica, Hutchison, Telecom Italia und dem amerikanischen Netzriesen Cingular, dafür sorgen, dass auch die Provider ein saftiges Stück von Kuchen abbekommen.

Durch die zunehmende Verbreitung von UMTS und den günstigen Zugang über Hotspots geht die Branche davon aus, dass die mobilen Suchanfragen auch in Zukunft weiter steigen werden. Auch die kundennahere Ausgabe der Ergebnisse, die – anders als bei der Desktopsuche - direkt auf lokale Treffer verweisen kann, spricht dafür, dass der Markt weiter wachsen wird. Damit ist in Hinblick auf das Handy-Marketing besonders die von Google & Co. gehaltene mobile Suche ein interessanter Aspekt, der von den Netzbetreibern bisher eher sträflich bedacht wurde.

Gespräche zwischen den genannten Mobilfunkriesen auf der aktuell in Barcelona stattfindenden Fachmesse 3GSM sollen dazu dienen, sich auf eine gemeinsame Strategie gegen die Suchmaschinenbetreiber zu einigen. Diese gestaltet sich im übrigen als denkbar einfach: Nur wenn es den Verhandlungsführern gelingt, sich auf ein einheitliches mobiles Suchangebot festzulegen und damit die Kundenmasse der Einzelnen zu bündeln, könnten die Netzbetreiber einen Gegenpol bilden, der Werbetreibende dazu bringen könnte, ihre Budgets von Google und Yahoo abzuziehen und stattdessen in die Suchmaschine der Provider-Allianz zu investieren. Ob bei der Menge der Verhandlungspartner und der dementsprechend zahlreichen Begehrlichkeiten tatsächlich eine Einigung erreicht werden kann, bleibt dabei abzuwarten.