Blu-ray verkauft sich viel besser als HD-DVD

Jirko Alex
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Wie aus einer Marktanalyse des Home Media Magazine’s hervorgeht, dominierten Blu-ray-Medien den Markt der hochauflösenden Datenträger im ersten Quartal 2007. Etwa 70 Prozent der in den ersten drei Monaten dieses Jahres verkauften Datenscheiben basierte auf dem blauen Laser.

So wären zwischen Januar und März rund 1,2 Millionen HD-Datenträger verkauft worden; 832,530 Blu-ray-Discs und nur 359,300 HD-DVDs. Diese allgemeine Zahl ließe sich auch an den Verkäufen einzelner Filme festmachen, die auf beiden Medien erscheinen. So wurde der Film Departed, der am 13 Februar 2007 erschien, bis zum 31. März 53,640 Mal auf Blu-ray-Disc gekauft und im Vergleich nur 31,590 auf einer HD-DVD. Der Trend der Abverkäufe der zwei Konkurrenzmedien verschob sich im März allein noch stärker zu Gunsten der Blu-ray-Disc. So wurden im letzten Monat 335,980 Blu-ray-Discs und 119,570 HD-DVDs verkauft, was bereits einem Verhältnis von beinahe 3:1 entspricht.

Experten sehen den Grund für die Dominanz der Blu-ray-Disc vor allem in der Unterstützung der Major-Label im Filmgeschäft. So unterstützen von den sechs größten Film-Labeln fünf die Blu-ray-Disc und nur drei die HD-DVD. Buena Vista Home Entertainment, 20th Century Fox Home Entertainment und Sony Pictures Home Entertainment setzen dabei vollends auf den blauen Laser wohingegen Paramount Home Entertainment und Warner Home Video immerhin beide Konkurrenzmedien bedienen. Einzig Universal Studios Home Entertainment setzt ausschließlich auf die HD-DVD.

Bei solchen Zahlen sind die Vertreter der Blu-ray-Technologie natürlich schnell, wenn es um die Proklamation des besseren Standards geht. Außer acht gelassen wird hierbei jedoch, dass die PlayStaion 3 von Sony, die per se ein Blu-ray-Laufwerk mitbringt, all' ihre Käufer in den Genuss eines HD-Medien-Players bringt und dieser natürlich nicht mit HD-DVDs gefüttert werden will. Es darf sicherlich davon ausgegangen werden, dass Sony Konsole nicht unerheblich zum Verkauf der Blu-ray-Medien beigetragen hat, wenngleich auch für die Xbox ein HD-DVD-Laufwerk erhältlich ist, das aber optional und somit weniger verbreitet ist als bei Sonys Next-Generation-Konsole. Der wahre „Kampf der Standards“ dürfte sich ohnehin erst entscheiden, wenn entsprechende Wiedergabegeräte für jedermann erschwinglich sind oder aber gar Hybrid-Player auf dem Markt erscheinen, die einem wirklich die Wahl zwischen den Konkurrenzformaten lassen. Bisher kommt die Wahl eines Mediums eher Tollkühnheit gleich, muss man sich doch an der Ausgereiftheit der ersten Player orientieren statt an den – fast gleichen – technischen Voraussetzungen der HD-Medien.