ATi Radeon HD 2400 XT und HD 2600 XT im Test: Geht die wichtige Mittelklasse an ATi?

Wolfgang Andermahr
191 Kommentare
ATi Radeon HD 2400 XT und HD 2600 XT im Test: Geht die wichtige Mittelklasse an ATi?

Einleitung

Die Ehre der interessantesten und publikumswirksamsten Produktankündigungen bei Grafikkarten steht zweifelsohne immer den High-End-Modellen zu. Nicht ohne Grund, denn die schnellsten Modelle werden in der Regel zuerst vorgestellt und verkauft, während der Kunde auf die langsameren Varianten warten muss. Darüber hinaus war und ist der Mensch vom technisch maximal Möglichen fasziniert. Ob man das Produkt dann auch kauft, das steht auf einem anderen Blatt. Doch das Interesse ist da. Genau dieses Bild konnte man vor wenigen Wochen beobachten. Die ATi Radeon HD 2900 XT erblickte das Licht der Welt, während die kleineren 3D-Beschleuniger der Radeon-HD-2400- sowie der Radeon-HD-2600-Serie nur angekündigt wurden und danach schnell wieder in Vergessenheit gerieten.

Heute unternimmt ATi nach dem Aufmerksamkeitsschub einen ersten großen Schritt in Richtung Geldverdienen und stellt die neuen Unter- und Mittelklassekarten der HD-2000-Serie vor. Vorstellen muss dabei leider wörtlich genommen und auf seine eigentliche Bedeutung reduziert werden, denn laut AMD wird man die „Radeon HD 2400“- und „Radeon HD 2600“-Karten erst in circa zwei Wochen kaufen können – Ausnahmen ausgenommen.

Anders als bei der High-End-Serie beinhalten die kleineren Kartenserien nicht nur eine Grafikkarte. Die absoluten Niedrigpreisbeschleuniger kosten zwischen 60 und 90 Euro und hören auf die Namen „Radeon HD 2400 Pro“ (60 Euro) und „Radeon HD 2400 XT“ (80 Euro). Bei der Radeon-HD-2400-Serie werden nicht nur einzelne Recheneinheiten deaktiviert beziehungsweise gar nicht erst im Chip integriert, darüber hinaus fehlen einigen Chipteilen auch gewisse Fähigkeiten, die die größeren Brüder beherrschen. Doch später dazu mehr.

Aus Spielersicht interessanter, weil rechenstärker, ist die Radeon-HD-2600-Serie, die gleich vier Modelle umfasst, von denen aber nur drei von ATi selber produziert werden. Die kleinste Karte ist die „Radeon HD 2600 Pro“, die für 90 Euro den Besitzer wechselt. Die „Radeon HD 2600 XT“ mit GDDR3-Speicher kostet 130 Euro, während man für die GDDR4-Version etwa 150 Euro berappen muss. Wenn man bedenkt, dass dies die Preisangaben von AMD sind, wird bereits deutlich, dass der Hersteller die Grafikkarten mit einer äußerst aggressiven Preispolitik in den Markt drückt, wobei man die Preise der GeForce-8600-Serie von nVidia klar unterbietet. Der vierte 3D-Beschleuniger wird nicht von ATi selber hergestellt. Vielmehr ist es den Boardpartnern überlassen, eine entsprechende Karte zu entwickeln und anzubieten. Die Rede ist von der „Radeon HD 2600 XT Gemini“. Sie beherbergt zwei Radeon-HD-2600-XT-Chips, die im CrossFire-Modus miteinander agieren, auf einem PCB. Der anvisierte Preis einer solchen Grafikkarte beträgt 190 bis 250 Euro (Die Preise sind Richtpreise von AMD, die Marktpreise werden voraussichtlich etwas darunter liegen).

ATi Radeon HD 2600 XT GDDR4
ATi Radeon HD 2600 XT GDDR4

AMD konnte uns freundlicherweise ein Exemplar der ATi Radeon HD 2400 XT sowie ein Exemplar der ATi Radeon HD 2600 XT mit GDDR4-Speicher zur Verfügung stellen, die wir durch unseren – noch nicht ganz vollständig – überarbeiteten Benchmarkparcours unter Windows Vista (wer mehr dazu erfahren möchte, dem empfehlen wir den Abschnitt Testsystem) geschickt haben. Darüber hinaus versorgte uns PowerColor mit einer Radeon HD 2600 XT, die auf GDDR3-Speicher setzt. ATi Radeon oder nVidia GeForce? So lautet (wieder einmal) die Frage auf der Suche nach der besseren Grafikkarte.

Lesezeichen

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.