Kurztest: GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II

Wolfgang Andermahr
31 Kommentare

Vor allem bei ATi-Grafikkarten herrscht gewöhnlich ein ziemlicher Einheitsbrei: Bei den Taktraten halten sich fast alle Hersteller an die Vorgaben von ATi, weswegen es zwischen den unterschiedlichen Modellen quasi keinerlei Unterschiede gibt.

Positiv hervorheben muss man dabei den Fakt, dass seit kurzer Zeit immerhin des Öfteren eigene Kühllösungen verwendet werden, die bei einer Kaufentscheidung unbedingt beachtet werden sollten. Denn wohl nichts ist nervender als ein dauerhaft störender Lüfter, der munter mit der vollen Drehzahl vor sich her werkelt. GeCube hat sich nun entschieden, beide Merkmale bei der neuen Radeon HD 2600 XT GDDR4 X-Turbo II zu ändern um so auf sich aufmerksam machen zu können. Ab Ende August bis spätestens Anfang September soll die Radeon HD 2600 XT X-Turbo II laut GeCube für einen Preis von etwa 120 Euro bis 135 Euro erhältlich sein.

GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II
GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II

Das PCB der Radeon HD 2600 XT X-Turbo II ist völlig identisch mit dem des Referenzdesigns. Anders dagegen das Kühlsystem. Auf der GeCube-Karte wird ein großer Dual-Slot-Kühler verbaut, der einen mächtigen Eindruck macht. Als Kühlmaterial wird ausschließlich Kupfer verwendet, auf kostengünstiges Aluminium wurde verzichtet. Über der GPU sitzt ein großer Kupferkühlblock, der zwei Heatpipes aufweist, die mit weiteren Kupferlamellen verbunden sind. Ein 80 mm großer Radiallüfter thront regelrecht am Ende des Kühlsystems. Die Luft wird dabei aus dem Gehäuseinneren angesaugt, über den GPU-Block geleitet und anschließend wieder aus dem Gehäuse herausgeblasen.

GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II Rueckseite
GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II Rueckseite
GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II Luefter
GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II Luefter
GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II Heatpipes
GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II Heatpipes

Der 256 MB große GDDR4-VRAM wird von Samsung produziert und weist eineZugriffszeit von 0,9 ns auf; er wird mit den von ATi vorgegebenen 1100 MHz betrieben. Anders dagegen die RV630-GPU, die GeCube von Haus aus leicht übertaktet: Anstatt mit 800 MHz werkelt der Rechenkern der Radeon HD 2600 XT X-Turbo II mit 840 MHz um sich so etwas von der Konkurrenz absetzen zu können. Der 2D-Modus funktioniert aber auch bei der GeCube-Adaption nicht. Stattdessen werden dauerhaft die 3D-Frequenzen gefahren.

Die GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II kommt, wie jeder vergleichbare 3D-Beschleuniger, mit zwei HDCP-geschützten DVI-Ausgängen daher. Zudem wird ein HDTV-Ausgang verbaut. Dank der Unterstützung des Unified Video Decoders (UVD, mehr Details dazu in einem späteren Artikel) können HD-Videos selbst auf langsamen Prozessoren flüssig wiedergegeben werden. Verbesserungswürdig ist die Ausstattung. GeCube legt der Radeon HD 2600 XT X-Turbo II einzig den DVI-zu-HDMI- sowie einen DVI-zu-D-SUB-Adapter und eine CrossFire-Bridge bei. Sämtliche andere Kabel wie eine S-Video- oder YUV-Verbindung fehlen. Zudem sind, von einer Treiber-CD abgesehen, keinerlei Softwarebeilagen vorhanden.

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  • Anno 1701 – 1xAA/1xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      19,5
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      18,6
  • Anno 1701 – 4xAA/16xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      15,7
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      15,0
  • Company of Heroes – 1xAA/1xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      59,0
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      56,0
  • Company of Heroes – 4xAA/16xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      35,8
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      35,0
  • F.E.A.R. – 1xAA/1xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      57,0
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      56,0
  • F.E.A.R. – 4xAA/6xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      27,0
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      26,0
  • Prey – 1xAA/1xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      56,9
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      55,3
  • Prey – 4xAA/16xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      27,9
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      27,0
  • Stalker – 1xAA/1xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      13,1
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      12,7
  • Stalker – 1xAA/16xAF:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      9,9
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      9,4
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
Performancerating
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      103,7
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      100,0
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Aufgrund der höheren Taktraten kann sich die GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II um bis zu fünf Prozent von dem Referenzdesign absetzen. Die durchschnittliche Differenz beträgt etwa vier Prozent. Mehr als eine ganz nette Dreingabe ist dies aber nicht, spüren wird man die höhere Geschwindigkeit wohl nur selten.

Lautstärke
  • Windows:
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      46,0
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      46,0
  • Last:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      48,0
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      48,5
Einheit: dB(A)

Das Kühlsystem der GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II hinterlässt einen sehr guten Eindruck und liegt gleich auf dem Referenzdesign der Radeon HD 2600 XT GDDR4. Unter Windows kann man die Grafikkarte nicht aus einem geschlossenen Gehäuse heraushören, womit sich die Karte gut für einen Silent-PC eignet. Zudem ist der Geräuschpegel unter Last nur minimal höher. Auffällig wird die Karte zu keiner Zeit.

Temperatur
  • Windows – Chip:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      45,0
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      61,0
  • Last – Chip:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      67,0
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      68,0
  • Last – Chiprückseite:
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      53,0
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      54,0
Einheit: °C

Unter Windows bleibt die GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II deutlich kühler als das Referenzdesign von ATi. 45 Grad Celsius zu 61 Grad lautet das Ergebnis. Interessanterweise wird die Radeon HD 2600 XT unter Last nur minimal wärmer, während das GeCube-Pendant prozentual mehr zulegt. Nichtsdestotrotz liegen beide Varianten absolut im grünen Bereich. Auf der Chiprückseite gibt es ebenso nur minimal Unterschiede.

Leistungsaufnahme
  • Windows:
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      170,7
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      172,8
  • Last:
    • ATi HD 2600 XT GDDR4 (800/1100)
      217,1
    • GeCube HD 2600 XT GDDR4 (840/1100)
      217,1
Einheit: Watt (W)

Bei den Messungen des Stromverbrauches konnten wir nur minimale Abweichungen der beiden Karten feststellen. Unter Windows zieht das GeCube-Produkt zwei Watt mehr aus der Leitung, was man mit dem leicht höheren GPU-Takt begründen kann (zudem fällt dies in den Bereich der Messungenauigkeit). Unter Last benötigen beide 3D-Beschleuniger gleich viel Strom.

Übertakten
  • Company of Heroes:
    • GeGube HD 2600 XT – Übertaktet (855/1143)
      36,4
    • GeGube HD 2600 XT – Standard (840/1100)
      35,8
  • F.E.A.R.:
    • GeGube HD 2600 XT – Standard (840/1100)
      27,0
    • GeGube HD 2600 XT – Übertaktet (855/1143)
      27,0
  • Prey:
    • GeGube HD 2600 XT – Übertaktet (855/1143)
      28,5
    • GeGube HD 2600 XT – Standard (840/1100)
      27,9
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Die Taktraten lassen sich bei der GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II nur bedingt in die Höhe schrauben – dies ist aber allgemein ein Problem aller Radeon-HD-2600-XT-Karten, da diese bereits bei den Standardfrequenzen nahe am Limit agieren. Die RV630-GPU konnten wir nur auf 855 MHz übertakten, bevor der Bildschirm komplett schwarz wurde. Dasselbe passierte beim Speicher bei Taktraten von über 1143 MHz. Wir vermuten, dass das Grafikkarten-BIOS noch höhere Frequenzen verhindert um so einen Defekt zu verhindern.

GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II Kuehler
GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II Kuehler

Im Vergleich zu anderen Radeon-HD-2600-XT-GDDR4-Karten macht die GeCube Radeon HD 2600 XT X-Turbo II einen sehr guten Eindruck, auch wenn die Unterschiede eher im Detail zu suchen sind. Das Kühlsystem ist ohne Zweifel gelungen und hat sicherlich mehr Reserven als die Referenzkühlung von ATi. Ein Nachteil ist allerdings, dass ein PCI- beziehungsweise ein PCIe-Slot blockiert wird. Der Performancegewinn aufgrund der höheren Taktraten nimmt man sicherlich gerne mit, wobei wir uns hier größere Unterschiede gewünscht hätten. Dies gilt ebenfalls für die Ausstattung, die leider recht mager ausfällt. Da der Preis auf ein und demselben Niveau wie die anderen Herstellerkarten liegen soll, können wir nur empfehlen, den GeCube-Beschleuniger (nach dem Erscheinen) in die engere Wahl zu nehmen.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.