Bericht: Chinesisches Militär hackt Pentagon

Sasan Abdi
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Laut einem Bericht der Financial Times (FT) haben sich bereits im Juni dieses Jahres chinesische Militärs in das Pentagon eingehackt. Der dabei entstandene Schaden lässt sich bisher offenbar nicht exakt bemessen.

Den regierungsnahen Quellen der Financial Times zufolge wurde die Aktion von langer Hand geplant. So hätten chinesische Computerexperten über Wochen die Systeme des Pentagons auf Schwachstellen abgeklappert. Auch der eigentliche Angriff, bei dem zahlreiche – laut Pentagon-Angaben nichtgeheime – Daten nach China übertragen wurden, dauerte Wochen an und zwang die Verantwortlichen im US-Verteidigungsministerium letztlich, die betroffenen Server vom Netz zu nehmen und eingehend zu untersuchen.

Während man sich zum Ursprung der Attacke im Pentagon nicht äußern möchte, kann die FT handfestere Quellen zitieren: „Die Volksbefreiungsarmee hat bewiesen, dass sie unsere Systeme außer Kraft setzen kann ... und das sie die Möglichkeit besitzt, dies in großem Stil im Konflikt-Fall erneut zu tun“, so ein hochrangiger Mitarbeiter.

In Peking will man von den Anschuldigungen indes erwartungsgemäß nichts wissen. So zitiert Spiegel Online einen Sprecher des Außenministeriums: „Jemand hat China aufgrund absurder Gründe angeklagt.“ Überdies warf er den Urhebern der Anschuldigungen ein „Denken des Kalten Krieges“ vor.

In Anlehnung an den unlängst ans Licht geratenen Umstand, wonach chinesische Hacker bis in das Bürosystem von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingedrungen waren, kam auch dieses Mal die von der chinesischen Regierung gefahrene Argumentationsstrategie zum Einsatz: „Wir glauben, dass Hacking ein internationales Problem ist. China erleidet auch Hackerattacken. China ist bereit, mit anderen Nationen zusammenzuarbeiten, um gegen Cyber-Kriminalität vorzugehen.“