KDE 4 kommt doch erst Ende des Jahres

Michael Hass
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Bereits seit längerem hält sich das Gerücht, dass der geplante Termin zur Fertigstellung der Linux-Desktopumgebung KDE 4 im Oktober nicht zu halten sei. Und nun ist es offiziell: Der Releaseplan zum neuen KDE 4 zeigt die endgültige Fertigstellung erst gegen Ende des Jahres 2007 an.

Fairerweise muss man dazu schreiben, dass es sich nicht um eine gewöhnliche neue Version einer sich ständig weiterentwickelnden Desktop-Umgebung handelt. Der Schritt von KDE 3 zu KDE 4 ist programmiertechnisch derart groß, dass nahezu alle Komponenten von Grund auf neu geschrieben, zumindest aber neu durchdacht werden mussten. Zudem kommen noch gänzlich neue Komponenten hinzu, wie beispielsweise der neue Desktop Plasma oder das Multimediaframework Phonon.

Somit scheinen die Entwickler zumindest einen Silberstreif am Horizont zu erkennen, zumal die bisher veröffentlichten Beta-Versionen mehr Fehler zu Tage brachten, als sie den interessierten Testern Funktionen zu zeigen vermochten. Hier wurde vielerorts gemeckert, dass das Entwicklungsstadium mehr als Alpha denn als Beta betitelt werden sollte.

Wenn nun nichts mehr dazwischen kommt, werden die nächsten Zyklen der KDE 4 Veröffentlichung wie folgt aussehen:

  • 24. September 2007: Veröffentlichung der Beta 3
  • 22. Oktober 2007: Veröffentlichung der Beta 4
  • 19. November 2007: Entwicklungsstopp (Total Release Freeze)
  • 21. November 2007: Veröffentlichung des ersten Kandidaten (RC1)
  • 05. Dezember 2007: Veröffentlichung des zweiten Kandidaten (RC2)
  • 20. Dezember 2007: Anvisierter Veröffentlichungstermin

Durch die Verschiebung der Fertigstellung um zwei weitere Monate nach hinten werden die für Oktober geplanten Linux-Distributionen Kubuntu 7.10 und OpenSUSE 10.3 sowie die für November geplante Fedora 8 ohne KDE 4.0 auskommen müssen. Derweil stellten die Macher der freien Desktopumgebung GNOME die Fertigstellung ihres neuen Schützlings 2.20 für September in Aussicht. Die Integration dieses Desktops in die genannten Linux-Distributionen dürfte somit nahezu in trockenen Tüchern sein.