Nvidia GeForce 8800 GTS 512 im Test: Der G92 darf alle Muskeln spielen lassen

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Wolfgang Andermahr
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Impressionen

POV GeForce 8800 GTS 512 Exo

Nachdem Nvidia mit der GeForce 8800 GT erstmals eine Direct3D-10-fähige Grafikkarte im so genannten Performance-Segment platziert hat, gehen die Kalifornier mit der GeForce 8800 GTS 512 einen Schritt weiter und versuchen einen Spagatsprung zwischen dem unteren und dem oberen High-End-Markt. Die Grafikkarte gilt als Ablösung für die GeForce 8800 GTS, auch wenn der neue, auf der G92-GPU basierende 3D-Beschleuniger nicht mehr viel mit dem Namensgeber gemeinsam hat. Die unverbindliche Preisempfehlung für eine GeForce 8800 GTS 512 liegt bei etwa 299 Euro. Point of View bietet dem Kunden darüber hinaus die Grafikkarte inklusive dem Spiel „Die Siedler 6“ an, was den Preis auf 305 Euro erhöht. Die schneller getaktete „Exo-Edition“ wird voraussichtlich für 315 Euro über die Ladentheke wandern.

POV GeForce 8800 GTS 512
POV GeForce 8800 GTS 512

Wenn man die derzeit nur schlechte Verfügbarkeit der GeForce 8800 GT betrachtet, kommt man aufgrund der Tatsache, dass die GPU bei der GeForce 8800 GTS 512 dieselbe ist, ins Grübeln, ob es Nvidia schaffen wird, ausreichende Mengen innerhalb kurzer Zeit liefern zu können. Eine genaue Aussage können wir darüber nicht treffen, aber zumindest soll die Grafikkarte ab dem heutigen Tag erhältlich sein. Und wenn man bedenkt, dass einige Online-Shops trotz anhaltender Schweigeverpflichtung bereits entsprechende Grafikkarten verkaufen, kann man zumindest hoffen, dass nicht schon kurz nach der Präsentation alle Lager leer gefegt sind.

GeForce 8800 GTS 512 Rückseite
GeForce 8800 GTS 512 Rückseite
GeForce 8800 GTS 512 Luefter
GeForce 8800 GTS 512 Luefter
GeForce 8800 GTS 512 SLI-Anschluss
GeForce 8800 GTS 512 SLI-Anschluss

Das PCB der Point of View GeForce 8800 GTS 512 misst die Länge von 23 cm und entspricht somit den Ausmaßen einer aktuellen High-End-Grafikkarte (nur Radeon HD 2900 XT, GeForce 8800 GTX und GeForce 8800 Ultra sind größer). Probleme beim Einbau in ein handelsübliches Gehäuse sollte es also nicht geben. Die Platine ist Nvidia-typisch in der Farbe Grün gehalten, allerdings hat man sich dieses Mal für eine etwas hellere Variante entschieden. Das PCB, das identisch mit dem der GeForce 8800 GT ist, ist sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite mit diversen Bauteilen bestückt; Freiräume gibt es nur wenige. Da die GeForce 8800 GTS 512 nur einen SLI-Anschluss beherbergt, ist auch hier kein 3Way-SLI möglich.

GeForce 8800 GTS 512 Emblem
GeForce 8800 GTS 512 Emblem
GeForce 8800 GTS 512 Seitenansicht
GeForce 8800 GTS 512 Seitenansicht
GeForce 8800 GTS 512 Slotblech
GeForce 8800 GTS 512 Slotblech

Auf der Point of View GeForce 8800 GTS 512 ist der Referenzkühler von Nvidia verbaut, der im Dual-Slot-Design gefertigt wird und die gesamte Vorderseite der Grafikkarte umfasst. Die Form des Kühlers ist etwas außergewöhnlich, da der hintere Teil der Kühlsystems, der den Lüfter enthält, etwas schräg zulaufend gefertigt ist. Dadurch soll der Luftdruck etwas erhöht werden. Als Kühlmaterial verwendet Nvidia auf der GeForce 8800 GTS 512 größtenteils kostengünstiges Aluminium. Einzig ein über der GPU eingelassener Kühlblock besteht aus dem effizienteren Kupfer. Davon abgesehen sorgen diverse Alulamellen sowie eine Kühlplatte für niedrige Temperaturen. Die maximale Leistungsaufnahme der GeForce 8800 GTS 512 beträgt laut Nvidia 140 Watt. Unter Windows taktet sich die Grafikkarte nicht herunter.

GeForce 8800 GTS 512 Kühler Rückseite
GeForce 8800 GTS 512 Kühler Rückseite
GeForce 8800 GTS 512 Spannungswandler
GeForce 8800 GTS 512 Spannungswandler
GeForce 8800 GTS 512 ohne Kühler
GeForce 8800 GTS 512 ohne Kühler

Ein mit 75 mm Durchmesser recht groß ausgefallener Radiallüfter ist am Ende des Kühlsystems angebracht. Der Radiallüfter saugt die kühle Luft aus dem Gehäuse an, pustet diese über den Kühlblock und bläst die Luft im nächsten Schritt durch mehrere Löcher auf dem Slotblech aus dem Gehäuse heraus. Wie weiter oben erwähnt, soll der etwas schräg montierte Lüfter wahrscheinlich den Luftdruck auf die Kühllamellen erhöhen, die so die Wärme schneller abtransportieren können. Der 512 MB große VRAM, der von Qimonda mit einer Zugriffszeit von 1,0 ns produziert wird, ist ebenfalls in das Kühlsystem mit eingebunden. Der Lüfter arbeitet auf der Point of View GeForce 8800 GTS 512 durch die Bank sehr leise. Selbst nach einer mehrstündigen Lastphase kann man die Grafikkarte nicht aus einem geschlossenen Gehäuse heraushören – mehr dazu im Abschnitt Lautstärke.

Qimonda 1.0 ns
Qimonda 1.0 ns
GeForce 8800 GTS 512 GPU und Speicher
GeForce 8800 GTS 512 GPU und Speicher

Auf dem Slotblech montiert Point of View zwei Dual-Link-fähige DVI-Ausgänge, die HDCP-kompatibel sind und den Kopierschutz noch in hohen Auflösungen wie 2560x1600 anwenden können. Eine Möglichkeit, um wie bei der Radeon-HD-2000-Serie von ATi den Ton über einen speziellen DVI-zu-HDMI-Adapter wiederzugeben, sucht man auf der GeForce 8800 GTS 512 leider vergebens. Darüber hinaus kann man einen handelsüblichen Fernseher per HDTV-Ausgang mit der Grafikkarte verbinden. Neben der Standardversion der GeForce 8800 GTS 512 bietet Point of View zusätzlich eine so genannte „Exo-Edition“ an. Dieses kommt mit leicht höheren Taktraten daher (700/1750/1000), weswegen die Geschwindigkeit über der des Referenzdesigns liegt.

Point of View legt der GeForce 8800 GTS 512 Exo-Edition einen Strom- sowie zwei DVI-zu-HDMI-Adapter bei. Letzteres ist durchaus als löblich zu bezeichnen, auch wenn die sonstige Ausstattung etwas mager ausfällt. Als Bonus findet man bei der Exo-Edition das Spiel „MotoGP 07“ in dem Karton vor. Davon abgesehen zeigt sich jedoch eine große Leere in der Verpackung. Damit ist die Ausstattung zwar qualitativ hochwertig, genügend Verbesserungspotenzial ist aber vor allem bei der Kabelausstattung vorhanden.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.