Nvidia 3-Way-SLI im Test: Wenn drei mehr ist als vier

Wolfgang Andermahr
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Nvidia 3-Way-SLI im Test: Wenn drei mehr ist als vier

Einleitung

In gewisser Hinsicht, und das mag seltsam klingen, ähneln Grafikkarten Autos. Denn wer schaut sich nicht gerne jene Fahrzeuge an, die preislich viel zu weit weg für das eigene Budget liegen, einen aber dennoch in den Bann ziehen und mit denen man gerne einige Runden drehen würde? Ähnlich schaut es bei Grafikkarten aus, denn eine GeForce 8800 Ultra ist sicherlich von der Leistung her für die meisten Spieler interessant, aber längst nicht alle haben solch ein Kaliber im eigenen Rechner verbaut. Dennoch ist das so genannte „Enthusiasten-Segment“, das bereit ist für eine hohe Leistung viel Geld auszugeben, bei Grafikkarten dann doch wiederum eindeutig größer als bei Automobilen, stellt eine Nvidia GeForce 8800 Ultra doch eine wesentlich geringere Hürde dar (im Gegensatz zu den Luxusautos sind schnelle 3D-Beschleuniger für mehr Kunden sicherlich des Öfteren bezahlbar).

Wenn es noch etwas mehr Leistung sein darf, greift man am besten gleich zu zwei Modellen, denn im SLI-Modus bieten zwei Grafikkarten eine spürbar bessere Leistung als eine einzige. Bis vor kurzem war, falls dies immer noch nicht die gewünschte Leistung erbrachte, dann aber Schicht im Schacht. Die einzige Möglichkeit, die einem blieb, war neben einem Übertaktungsversuch das Warten auf die nächste Grafikkartengeneration beziehungsweise ein Refresh-Produkt.

Einige Leser mögen sich jetzt sicherlich fragen, wer überhaupt solch eine brachiale Rechenleistung benötigt? Worin besteht seine Daseinsberechtigung? Doch wer einen 30-Zoll-TFT mit einer dazugehörigen Auflösung von 2560x1600 Pixeln besitzt und nicht auf Kantenglättung (die trotz gegenläufiger Meinungen auch in dieser Auflösung noch von Nöten ist) verzichten möchte, wird selbst mit zwei GeForce-8800-Ultra-Karten längst nicht immer glücklich. Schon gar nicht in allen modernen Direct3D-10-Spielen. Irgendwo im Niemandsland zwischen eine Grafikkarte reicht und zwei Grafikkarten reichen nicht mehr gibt es also durchaus genug Einsatzzwecke für SLI bzw. CrossFire.

Für alle, denen selbst die von zwei High-End-Beschleunigern gesteckten Grenzen noch zu eng sind, hat Nvidia mittlerweile reagiert und für diese Zielgruppe eine Alternative im Produktportfolio, die wir heute genauer betrachten wollen: „3-Way-SLI“. Wie man anhand des Namens schon vermuten kann, nutzt 3-Way-SLI nicht nur zwei 3D-Beschleuniger wie ein herkömmliches SLI-System, sondern derer drei. Die erste Einschränkung der Technik folgt allerdings auf dem Fuß, denn 3-Way-SLI ist derzeit nur mit zwei Nvidia-Grafikkarten-Modellen möglich: der GeForce 8800 GTX sowie der GeForce 8800 Ultra. Allen andern Varianten fehlt der zweite für 3-Way-SLI benötige SLI-Anschluss.

Nachdem mit Quad-SLI ein kleiner Abstecher mit vier GPUs, der zu viele Einschränkungen und Probleme auf sich vereinte, von den Kaliforniern schnell wieder beendet worden ist, scheint man mit 3-Way-SLI nun durchaus eine bessere Technik realisiert zu haben. Denn die Kompatibilität hat Nvidia deutlich verbessern können.

Da man einzig und allein mit einer starken Grafikleistung nichts anrichten kann, müssen die restlichen Komponenten natürlich demselben hohen Leistungsniveau entsprechen. Aus diesem Grund testen wir 3-Way-SLI in einem speziell zusammengestellten Komplettsystem von Atelco, das es wahrlich in sich hat. Neben Intels neuer Quad-Core-CPU auf Penryn-Basis (Codename Yorkfield) ist ein Mainboard mit dem neuen nForce-780i-Chipsatz von Nvidia das Highlight des Rechners. Dabei achten wir nicht nur auf die Performance des Rechners, sondern ebenfalls auf die Kompatibilität von 3-Way-SLI und untersuchen zusätzlich ein generelles Multi-GPU-Problem. Dieses betrifft dementsprechend nicht nur Nvidias SLI-Technologie, sondern ebenso ATis CrossFire-Pendant.

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