Spielen mit Windows Vista II: So groß ist der Vorteil gegenüber Windows XP

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Was ist für Spieler mittlerweile geeigneter? Windows XP oder Windows Vista? Hat Windows Vista auf Windows XP aufholen können? Das waren die beiden wichtigsten Fragen zu Beginn des Artikels, die wir nun beantworten können. Beide Grafikchipentwickler haben durchaus viel Zeit in die Entwicklung der Vista-Treiber gesteckt, die mittlerweile auf ein und demselben Niveau mit dem XP-Pendant liegen und teilweise gar schon besser sind, da einige neue Features gar nicht erst in das Derivat für das alte Betriebssystem eingepflegt werden.

Ohne Anti-Aliasing sowie die anisotrope Filterung gibt es bei den Single-GPU-Karte insgesamt nur einen minimalen Performanceunterschied, der gerade einmal ein bis höchstens drei Prozent zu Gunsten von Windows XP beträgt. Es gibt Anwendungen, in denen sich der Vista-Vorgänger besser präsentieren kann. Call of Juarez zum Beispiel, wo Windows XP fünf bis 14 Prozent schneller rendert. Dafür gibt es jedoch ebenso Spiele, wo Windows Vista die Nase vorn hat. Mit den beiden qualitätssteigernden Features ändert sich prozentual gesehen nicht wirklich etwas. Den ATi- und Nvidia-Grafikkarten ist es ziemlich egal, unter welchem Betriebssystem sie arbeiten müssen.

Bei den Dual-GPU-Karten, beziehungsweise CrossFire und SLI, gibt es dagegen noch größere Differenzen – die aber je nach Hersteller unterschiedlich ausschlagen. Die Nvidia-Grafikkarten arbeiten im SLI-Modus unter Windows XP noch etwas effizienter als unter Windows Vista. Zwar hat man den Vorsprung dezimieren können, ganz aufholen konnte Windows Vista aber noch nicht. Trotzdem fällt die Differenz mit drei bis fünf Prozent nicht hoch aus. Nur in den wenigsten Spielen wird man diese spüren können.

Windows Vista
Windows Vista

Genau das gegenteilige Bild zeigt sich bei den ATi-Grafikkarten, die den CrossFire-Modus benutzen. Der Windows-Vista-Treiber ist mittlerweile in vielen Spielen deutlich schneller als das Windows-XP-Pendant. Für das alte Betriebssystem fehlen manchmal gar die CrossFire-Profile ganz oder sind fehlerhaft, weswegen es zu Performanceeinbrüchen kommen kann. Im Durchschnitt agiert CrossFire ohne Kantenglättung und anisotrope Texturfilterung unter Windows Vista zwölf Prozent schneller als unter Windows XP, in höherer Qualität sind es sogar 21 Prozent.

Ohne Zweifel, Windows Vista hat in der Spieleperformance auf Windows XP aufholen und mit einer Single-GPU einholen können. Dabei ist es gleichgültig, ob man eine ATi- oder Nvidia-Grafikkarte nutzt, die Performance in aktuellen Spielen ist meistens gleichwertig. Manchmal gibt es kleine Unterschiede, die aber nicht unbedingt nur für Windows XP positiv wirken müssen. Bei zwei GPUs gibt es noch größere Unterschiede, wobei Nvidia diese aber auf eine kleine Prozentzahl reduzieren konnte. Der ATi-Treiber rendert unter Windows Vista sogar um einiges schneller als unter Windows XP. Diese Schwäche soll mit einem späteren Treiber, der frühestens im Juli erscheinen soll, behoben werden.

Aus der Sicht eines Spielers spricht also nichts mehr gegen Windows Vista. Ganz im Gegenteil, da man mit dem neuen Betriebssystem zusätzlich von der Direct3D-10-Unterstützung einiger Anwendungen profitieren kann. Bei einem Neukauf des Betriebssystems sollte die Auswahl also nicht mehr schwer fallen. Und gegen einen Wechsel spricht, was Spiele betrifft, eigentlich auch nichts mehr. ATi und Nvidia haben beide gute Arbeit geleistet, sodass es mit neuen Treibern keine Schwierigkeiten und Nachteile gegenüber Windows XP mehr gibt. Neue Treiber-Features werden häufiger nur noch für Windows Vista implementiert. Ob das im Sinne des Kunden ist, steht auf einem anderen Blatt.

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