ATi Radeon HD 4870 X2 im Test: Zwei GPUs greifen nach der Krone

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Wolfgang Andermahr
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Übertaktbarkeit

Vielen dort draußen wird die gerade neu gekaufte Grafikkarte noch nicht schnell genug sein. Ein probates Mittel, dieses Bedürfnis nach noch mehr Geschwindigkeit zu befriedigen, ist die Hardware zu übertakten. Als kleine Stabilitätsprobe ließen wir den 3DMark06, der besonders grafiklastig ist, laufen und testeten nachfolgend den höchsten Takt mit Hilfe von Company of Heroes, Jericho und World in Conflict. Jedoch muss man vor den Messungen anmerken, dass sich die Ergebnisse nicht auf jede Karte desselben Typs übertragen lassen, da die Güte von Chip zu Chip unterschiedlich ist.

Übertaktbarkeit
  • Company of Heroes:
    • HD 4870 X2 - Übertaktet (800/1.900)
      66,1
    • HD 4870 X2 – Standard (750/1.800)
      61,1
  • Crysis:
    • HD 4870 X2 - Übertaktet (800/1.900)
      25,3
    • HD 4870 X2 – Standard (750/1.800)
      24,1
  • Jericho:
    • HD 4870 X2 - Übertaktet (800/1.900)
      42,3
    • HD 4870 X2 – Standard (750/1.800)
      39,7
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Bei der Radeon HD 4870 X2 ist man zum Übertakten derzeit noch auf das treiberinterne Tool im Catalyst Control Center angewiesen, da die externen Programme nur eine der zwei GPUs übertakten können. Somit war es auch nicht möglich, die GPU-Frequenz höher als auf 800 MHz zu heben, da das CCC keine höheren Taktraten zulässt. Der Speicher dagegen limitierte bei 1.900 MHZ, was 100 MHz über den Referenzvorgaben liegt. Je nach Anwendung konnten wir die Performance so um durchschnittlich sieben Prozent erhöhen.

VC-1-/H.264-Wiedergabe

Noch vor einigen Jahren standen sämtliche PCs vor der damals komplizierten Aufgabe, ein DVD-Video zu decodieren. Nachdem damals zuerst die CPU alleine ackern musste, und diese des Öfteren damit überfordert war, kam es bei den Grafikchipspezialisten in die Mode, ihre 3D-Beschleuniger mit speziellen Funktionen auszustatten, um dem Prozessor die Hauptarbeit des Dekodierens abzunehmen. Ein netter Nebeneffekt war, dass die Grafikkarten mit speziellen Algorithmen arbeiten konnten, der die Bildqualität ohne einen großen Leistungsaufwand verbessern konnte. DVDs sind mittlerweile schon längst keine Herausforderung mehr. Ein moderner PC steht mittlerweile vor deutlich schwereren Aufgaben: Das Decodieren von im VC-1- oder H.264-Codec befindlichen HD-Videos, die auf einer Blu-ray oder einer HD DVD aufgenommen worden sind (HD-Trailer haben zwar dieselben Codecs sowie eine identische Bildqualität, allerdings sind diese nicht verschlüsselt, weswegen die CPU-Auslastung um einiges geringer ausfällt). Wir haben uns als Film für „I am Legend“ (1080p, 24 Bilder pro Sekunde) entschieden, der im VC-1-Codec auf einer Blu-ray vorliegt. Wir messen sekündlich die CPU-Auslastung ab dem dritten Kapitel des Films und bilden jede fünfte Sekunde in einem Verlaufsdiagramm ab. Als Vertreter der H.264-Fraktion muss der Actionfilm „X-Men 3“ herhalten (1080p, 24 Bilder pro Sekunde). Für die Messungen haben wir die CPU auf 2,4 GHz heruntergetaktet sowie nur einen einzelnen CPU-Kern aktiv gelassen.

H.264-Wiedergabe
01428425670Prozent 0:050:100:150:200:250:300:350:400:450:500:551:001:051:101:151:201:251:301:351:401:451:501:552:002:052:102:152:202:252:30
H.264-Wiedergabe
  • Maximal:
    • ATi Radeon HD 4870
      59
    • ATi Radeon HD 4870 X2
      62
    • Nvidia GeForce GTX 280
      52
  • Durchschnitt:
    • ATi Radeon HD 4870
      37
    • ATi Radeon HD 4870 X2
      40
    • Nvidia GeForce GTX 280
      38
  • Minimal:
    • ATi Radeon HD 4870
      26
    • ATi Radeon HD 4870 X2
      25
    • Nvidia GeForce GTX 280
      28
Einheit: Prozent

Bei der Prozessorauslastung während der Wiedergabe eines HD-Videos verhält sich die Radeon HD 4870 X2 mehr oder weniger identisch zu einer Grafikkarte mit nur einer RV770-GPU. Das ist auch nicht verwunderlich, da der Unified Video Decoder (UVD) in sämtlichen RV770-GPUs identisch ist. Multi-GPU nutzt in diesem Falle nichts. Die kleinen Unterschiede zwischen den Testkandidaten sind mit den verschiedenen Treiberversionen zu erklären. Die ATi-Karten erledigen die Arbeit sowohl im H.264- als auch im VC-1-Codec wie gewohnt besser als die Nvidia-Exemplare.

VC-1-Wiedergabe
0102030405060Prozent 0:050:100:150:200:250:300:350:400:450:500:551:001:051:101:151:201:251:301:351:401:451:501:552:00
VC-1-Wiedergabe
  • Maximal:
    • ATi Radeon HD 4870
      33
    • ATi Radeon HD 4870 X2
      52
    • Nvidia GeForce GTX 280
      51
  • Durchschnitt:
    • ATi Radeon HD 4870
      24
    • ATi Radeon HD 4870 X2
      24
    • Nvidia GeForce GTX 280
      41
  • Minimal:
    • ATi Radeon HD 4870
      14
    • ATi Radeon HD 4870 X2
      15
    • Nvidia GeForce GTX 280
      26
Einheit: Prozent
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