Norwegen geht gegen Apples DRM-Schutz vor

Jirko Alex
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Norwegens oberster Verbraucherschützer, Bjørn Erik Thon, geht nunmehr massiv gegen Apple vor. Bjørn Erik Thon hat Beschwerde bei der Marktaufsichtsbehörde eingereicht, die Unternehmen auch anweisen kann, ungesetzliche Vertriebsmethoden zu unterlassen.

Der norwegische Verbraucherombudsmann setzt sich bereits seit über zwei Jahren mit Apples Fairplay-DRM-Schutz auseinander, der die Wiedergabe von bei iTunes gekauften Musiktiteln auf MP3-Player von Drittherstellern erschwert. Dies verstoße nach Ansicht von Bjørn Erik Thon gegen norwegisches Recht. Zwar begann Apple bereits in der Vergangenheit, ausgewählte Songs auch ohne Kopierschutz anzubieten, von einem umfassenden Angebot auf „iTunes Plus“ könne hierbei aber nicht die Rede sein. Im Februar dieses Jahres sagte der iPod-Hersteller zudem zu, weitere Maßnahmen einleiten zu wollen, seitdem seien aber keine Veränderungen zu beobachten gewesen.

Norwegens Verbraucherschützer wendete sich deshalb an die Marktaufsichtsbehörde. Diese räumt Apple nun eine Frist bis zum 3. November ein, um sich zu den Vorwürfen zu äußern. Fällt das Unternehmen keine zufriedenstellende Entscheidung, könnte die Marktaufsichtsbehörde bereits Anfang 2009 empfindliche Strafen verhängen und den norwegischen iTunes-Ableger gar schließen lassen.

Die DRM-Auseinandersetzung in Norwegen gewinnt an Brisanz, da weitere europäische Staaten die Entwicklung zum Vorbild nehmen wollen. So unterstützen Schweden, Dänemark, Frankreich und Deutschland die Auseinandersetzung, wie sie bereits vor einiger Zeit verkündeten. Ob die Umsetzung auch in diesen Ländern so restriktiv erfolgen würde wie in Norwegen, wo der Verbraucherschutz als äußerst restriktiv gilt, muss sich aber zeigen.