AVM: Die Zukunft der FRITZ!Box 2009+

Thomas Hübner
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AVM hat mit der FRITZ!Box 7270 einen sehr leistungsfähigen Router am Markt, der im dritten Quartals dieses Jahres von der FRITZ!Box WLAN Fon 7390 abgelöst wird, welche zahlreiche Detailverbesserungen – z. B. Gigabit Ethernet – mit sich bringt. Doch was hat die in Berlin ansässige Firma noch in der Entwicklung?

Wie das Unternehmen im Rahmen der CeBIT bekannt gegeben hat, verfolgt man verschiedene Ideen, die allesamt auf gängigen Standards beruhen und in zukünftige Produkte einfließen könnten. So ist es z. B. schon seit längerem möglich, an alle aktuelle FRITZ!Box-Modelle Datenspeicher über USB 1.1 oder (bei den neueren) USB 2.0 anzuschließen. Während anfangs als Dateisystem nur FAT32 verfügbar war und im Rahmen von Softwareupdates NTFS nachgereicht wurde, ist nun eines der nächsten Vorhaben die Unterstützung von Linux-Dateisystemen. Peter Faxel, Technischer Direktor bei AVM, wollte sich aber noch nicht zu tief in die Karten blicken lassen – genaue Details blieben offen. Es darf jedoch von den „gängigen“ Dateisystemen ausgegangen werden. Wesentlich interessanter ist eine geplante Erweiterung der Software um einen Download-Client für z. B. BitTorrent oder die Standardprotokolle FTP und HTTP. An einer Umsetzung wird bereits gearbeitet. Es ist geplant, sowohl die 7270 als auch die neue 7390, die bereits einen 2 GB fassenden integrierten Speicher besitzt, mit einem Firmwareupdate zum nächtlichen, stromsparenden und leisen Download zu befähigen.

In Sachen Hardware hat Faxel verschiedene Hinweise auf zukünftige Produkte gegeben. Bereits ab April 2009 wird ein dritter FRITZ!WLAN USB-Stick in den Handel kommen, der 802.11n (300 Mbit) unterstützten wird. Im Vergleich zum Bereits am Markt erhältlichen FRITZ!WLAN USB Stick N wird dieser jedoch nur im 2,4-GHz-Netz funken können. Durch den Verzicht auf das 5-GHz-Band kann das Unternehmen den neuen Stick bereits für einen geplanten Preis von knapp 50 Euro anbieten, während für den bereits erhältlichen Dual-Funker laut UVP 89 Euro fällig sind. Ebenfalls auf der Entwicklungsroadmap steht eine FRITZ!Box für Kabelanschlüsse mit Internet, wie sie diverse Kabelanbieter bundesweit anbieten. Ein weiteres Thema ist Fibre To The Home (FTTH) und auch eine Erweiterung der FRITZ!Box um Bluetooth wird nicht ausgeschlossen, wodurch z. B. jedes beliebige Mobiltelefon für Festnetztelefonate am Router verwendet werden könnte.

Einen Bereich in den AVM vorerst nicht weiter vordringen möchte und in dem beispielsweise QNAP sehr stark vertreten ist stellt der NAS-Server dar. Festplatten über USB anschließen zu können ist eine Sache, einen dedizierten Steckplatz für (mehrere) 2,5"-Festplatten anzubieten jedoch eine völlig andere. Für AVM muss ein Produkt besonders einfach und von Jedermann zu bedienen sein – der Einbau einer eigenen Festplatte gehört nicht dazu. Doch vielleicht kann sich AVM ja für ein Laufwerks-Bay oder eine Lösung ähnlich einer Festplatten-Docking-Station begeistern, bei denen eine werkzeuglose Festplattenmontage möglich wäre.

Auf der CeBIT wurde somit deutlich: Mit der FRITZ!Box WLAN Fon 7390 mag AVM der eierlegenden Wollmichsau wieder einen Schritt näher gekommen sein, die Liste mit Ideen für zukünftige Verbesserungen ist jedoch bereits jetzt ziemlich lang. Man darf gespannt sein, mit welchen Neuerungen das Unternehmen im nächsten Jahr an die Öffentlichkeit gehen wird und welche Features durch Software-Updates für bestehende Produkte über das FRITZ! Labor zum Ausprobieren freigegeben werden.

AVM FRITZ!Box 7390 - Der Eierlegendenwollmilchsau ziemlich nah.
AVM FRITZ!Box 7390 - Der Eierlegendenwollmilchsau ziemlich nah.
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