Microsoft SideWinder X6 im Test: Auffällige Hardware mit dezenter Software

Thomas Kalckbrenner
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Microsoft SideWinder X6 im Test: Auffällige Hardware mit dezenter Software

Vorwort

Im Oktober 2007 ließ Microsoft mit der SideWinder Mouse die alte Gamer-Hardware-Serie aus den Jahren 1995 bis 2003 wieder auferstehen. Ein Jahr später erschien mit dem SideWinder X6 Keyboard die erste Tastatur der Reihe. Die SideWinder X6 ist nach der eher unglücklichen Reclusa der zweite Versuch seitens Microsoft Hardware, eine Gamertastatur auf dem Markt zu platzieren. Speziell die schlechte Verarbeitung hatte in unserem damaligen Test für Kritik und Verwunderung gesorgt, schließlich waren wir von Microsoft-Tastaturen anderes gewohnt.

Dieser Test soll zeigen, ob Microsoft bei der SideWinder X6 die Kritikpunkte der Reclusa ausräumen konnte und nun die gewohnte Qualität mit Gamerfeatures zu vereinen versteht.

Überblick


Technische Daten:

  • Abmessungen: 45,8 x 513 x 234 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 1.320 g
  • 105 Tasten + Sondertasten
  • Kabellänge 2 m, USB-Anschluß
  • Material: Gehäuse aus schwarzem Kunststoff, Tasten aus transparentem Kunststoff, schwarz lackiert
  • Extras: Abnehmbarer Ziffernblock, regelbare Hintergrundbeleuchtung, Makrotasten, Makrorecorder, Cruise Control, Mediatasten

Lieferumfang:

  • Tastatur, Treiber-CD, Schnellstartanleitung

Äußerlichkeiten

Das Design der SideWinder X6 polarisiert ungemein, aber eins steht fest: Unauffällig ist die Tastatur nicht. Schon ohne Beleuchtung wirkt der schwarze, kantige Komplex wie ein Relikt aus Star Wars, böse Zungen werden wohl mehr zu K.I.T.T. aus Knight Rider tendieren. So oder so, die rot-orange Beleuchtung, die stufenlos regelbar ist, gefällt und wertet die Optik zusätzlich auf. Dabei werden sowohl die Buchstaben in den Tastenkappen als auch die Lücken zwischen den Tasten beleuchtet; selbst auf höchster Stufe ist das nicht zu grell. Bei normalen Lichtverhältnissen ist die Tastenbeschriftung auch ohne Beleuchtung kontrastreich und gut erkennbar.

Tastenbeleuchtung Detail 1
Tastenbeleuchtung Detail 1
Tastenbeleuchtung Detail 2
Tastenbeleuchtung Detail 2

Sofort auffallend ist auch der abnehmbare und auf beiden Seiten anzuschließende Ziffernblock. Optisch integriert er sich perfekt in das Design; doch auch die jeweils freibleibende Tastaturseite sieht stimmig aus. Wenn es mal eng wird auf dem Schreibtisch, kann der Nummernblock auch ganz weggelassen werden, dann wirkt die SideWinder X6 sehr kompakt.

Die integrierte Handballenauflage steigt recht steil an, was der Höhe des Gehäuses zuzuschreiben ist. Charakteristisch sind hier die zwei Einbuchtungen am unteren Rand, welche offenbar keine praktischen Zwecke verfolgen. In der Mitte der Auflage wird eine Kante angedeutet. Weshalb die ansonsten einheitliche Oberfläche durch die Umschalttaste für den linken Sondertastenblock unterbrochen wird, können wir uns nicht so richtig erklären.

Das Tastenfeld und der Nummernblock an sich sind recht unauffällig gestaltet, hier fallen höchstens die Punktmarkierungen an den WASD-Tasten und die überdurchschnittlich breite Leertaste auf. Die halb hohen und breiten Funktionstasten sowie die Sondertasten links fügen sich in das Gesamtbild ein. Der obere Gehäuserand fällt schräg ab und präsentiert eine sehr individuelle Ansammlung von Sonderfunktionen. Acht etwas verstreute, quadratische Tasten mit teils kryptischer Symbolik eröffnen direkte Zugriffe auf die Features der SideWinder X6, daneben finden sich zwei gigantische Drehregler für Beleuchtungsintensität und Lautstärke.

Die nahezu dezenten, ebenfalls roten LED-Anzeigen für „Rollen“ und Caps Lock finden sich in der oberen, rechten Ecke, die Statusanzeige für das Nummernfeld ist auf dem separaten Block untergebracht.

Der Boden von Tastatur und Nummernblock ist aus unspekatulärem, grauem Plastik. Aber auch hier haben die Entwickler mitgedacht. So gibt es insgesamt zehn Löcher in den Bodenplatten, durch die Flüssigkeiten ablaufen können. Ein umgeschütteter Kaffee bedeutet also nicht das Aus für die Tastatur.

Unterseite
Unterseite

Besitzer einer SideWinder-Maus werden aus optischen Gründen ein besonderes Interesse an der X6 haben. Besonders zur parallel vorgestellten SideWinder X5-Maus passt die X6 sehr gut, Designelemente wie die Einbuchtungen am unteren Rand oder die dezente Kante in der Gehäusemitte, aber auch die rote Beleuchtung und die Kombination aus glattem und aufgerautem Kunststoff harmonieren perfekt. Auch die Drehregler werden an der X5 in kleinerer Form als Seitentasten wiederholt. Dass Microsoft hier kein Set anbietet, liegt wohl nur daran, dass die Zocker meist sehr eigen sind, was die Auswahl ihrer Maus angeht.

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