52 Prozent aller Viren existieren nur 24 Stunden

Frank Hüber
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Tag für Tag empfangen die Sicherheitslabore von Panda Security nach eigenen Angaben nahezu 37.000 Exemplare neuer Viren, Würmer, Trojaner und andere Internet-Bedrohungen. Doch 52 Prozent davon existieren gerade mal einen Tag.

Nach 24 Stunden beenden sie Ihre Suche nach neuen Opfern schon wieder und werden durch neue Varianten ersetzt, die die Suche aufs Neue beginnen. Dass die schädlichen Codes schon nach nur 24 Stunden neu programmiert werden, ist jedoch kein Zufall. Was sich zunächst etwas merkwürdig anhört, ist wirtschaftliches Kalkül der Internet-Kriminellen, die mit allen Mitteln versuchen, dass ihre Malware-Exemplare nicht von Antiviren-Herstellern außer Gefecht gesetzt werden.

Diese Vorgehensweise führt zu einem drastischen Anstieg neuer Malware-Exemplare. Die Panda Labore meldeten allein seit Ende des Jahres 2008 eine Anstieg von fast 100 Prozent: Während die Signaturdatenbank Ende 2008 noch 16 Millionen bekannte Signaturen umfasste, beinhaltete sie nach eigenen Angaben Ende der ersten Jahreshälfte 2009 schon rund 30 Millionen.

Momentan gewinnen die Hacker das Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Antiviren-Herstellern häufig, da diese in vielen Fällen gezwungen sind zu warten, bis sie die Malware entdecken, um sie anschließend analysieren und entfernen zu können. Gerade traditionelle Programme mit lokalen Signaturdateien, die zunächst aktualisiert werden müssen, sind in diesem Fall zu langsam, so dass heuristischen Verfahren eine immer größere Bedeutung zu Teil wird.