Grafikkarten-Treiber: ATi Catalyst 9.8 im Test

Wolfgang Andermahr
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Grafikkarten-Treiber: ATi Catalyst 9.8 im Test

Einleitung

Seitdem auf dem 3D-Grafikkarten-Markt ein harter Wettbewerb zwischen ATi und Nvidia herrscht, ist es mit der Entwicklung der Grafikkarte sowie der einmaligen Programmierung des Treibers nicht mehr getan. Mittlerweile müssen die Hersteller über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Abständen neue Treiber für einen Grafikchip entwickeln und pflegen. Mitunter ist es gar notwendig, einen Treiber für ein einziges Spiel anzupassen, damit das Spiel im günstigsten Fall etwas schneller, manchmal aber auch überhaupt erst läuft. Für uns Grund genug, die neuen Treiber einem regelmäßigen Test zu unterziehen.

Der neueste Treiber aus dem Hause ATi ist der Catalyst 9.8. In unserem Test sind zu Vergleichszwecken außerdem die Catalyst-Treiber 9.5, 9.6 sowie 9.7 vertreten.

ATi Catalyst 9.8

Der Catalyst 9.8 hat eine merkwürdige Veröffentlichung hinter sich. Er wurde nicht wie üblich zuerst auf der passenden AMD-Seite zum Download zur Verfügung gestellt, sondern in einem Blog von einem Mitarbeiter des Chipspezialisten – seitdem sind die Dateien auch auf ComputerBase zu finden.

Bereits am 14.7. wurden die Arbeiten am Treiber fertig beendet, der somit bereits etwas über einen Monat alt ist. Einen Großteil der „Wartezeit“ hat der Treiber dabei bei Microsoft verbracht, um das WHQL-Siegel zu erhalten.

Der Treiber ist zu Windows XP, Windows Vista und Windows 7 kompatibel – unabhängig davon, ob eine 32-Bit- oder eine 64-Bit-Version vorliegt. Unser spezielle Testversion (die die 32-Bit- sowie die 64-Bit-Variante beinhaltet) bringt 103 MB auf die Waage und hört auf die genaue Bezeichnung „8.64-090714a1“. Nur Karten ab der Radeon-HD-2000-Serie werden vom Treiber unterstützt.

ATi Catalyst 9.8

Im Treiber tauchen einige neue Namen von Grafikkarten auf, wobei diese voraussichtlich nur für OEM-Händler bestimmt sein und nicht in den Einzelhandel gelangen werden. So findet man in den Dateien zum Beispiel Radeon HD 4590, Radeon HD 4710 sowie die Radeon HD 4810 vor. Erste Ankündigungen einer RV8x0-Grafikkarte gibt es jedoch leider noch nicht.

Am Catalyst Control Center hat sich optisch nichts getan. Laut ATi soll die Software einige Verbesserungen in der Performance mit sich bringen, primär in einer CrossFire-X-Konstellation. In dem Fall sollen einige Spiele, unter anderem Far Cry 2, um bis zu 50 Prozent mehr Leistung zeigen, wobei dies primär auf CPU-limitierte Spiele zutreffen soll. Zudem sollen auch Company of Heroes, Crysis, H.A.W.X. und World in Conflict schneller laufen. Was sich genau mit dem Catalyst 9.8 geändert hat, können wir leider nicht berichten, da wir eine Vorabversion des Treibers erhalten haben und es so noch keine Release Notes gegeben hat.

Catalyst 9.8 in Anno 1404
Catalyst 9.8 in Anno 1404

Ein schwerwiegender Bug ist uns mit dem Catalyst 9.8 in Anno 1404 aufgefallen, der bei der Direct3D-10-API auftritt. Hier zeigen sich große Flächen in der Landschaftsdarstellung schwarz, weswegen Anno 1404 unspielbar wird. Unter Direct3D 9 läuft das Spiel dagegen normal. Wir können nur hoffen, dass ATi, die wir über den Fehler informiert haben, schnellstmöglich darauf reagiert und einen Hot-Fix heraus bringt, da es sich um einen schwerwiegenden Bug in einem beliebten und noch recht neuen Spiel handelt.