Intel gegen OCZ: X25-M „Postville“ und Summit im Vergleich

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Norman Dittmar
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Fazit

Zum Schluss wollen wir unsere Ergebnisse noch einmal etwas zusammenfassen. Wir haben gesehen, dass Intel beim Lesen momentan der Maßstab ist, egal ob bei sequentiellen oder zufälligen Zugriffen. Demzufolge ist die Intel beim Bootvorgang, welcher zu etwa 90 Prozent aus Lesevorgängen besteht, sowie beim Starten von Anwendungen etwas schneller als die Konkurrenz von Indilinx und Samsung. Auch im Vergleich zur ersten Generation konnte Intel hier noch einmal zulegen.

Bei den Schreibvorgängen zeigte sich jedoch ein komplett anderes Bild. So erreicht die OCZ Summit bis zu doppelt so hohe sequentielle Transferraten beim Schreiben, was sich vor allem beim Kopieren und Entpacken großer Dateien bemerkbar macht. Im Vergleich zur neueren Firmware, welche wir bereits getestet haben, fällt auf, dass die Einführung des Performance Recovery Features zu einer minimalen Verringerung der Geschwindigkeit gesorgt hat. Die in Benchmarks festgehaltenen Differenzen werden in der Realität aber kaum bis gar nicht zu bemerken sein.

Insgesamt bieten beide Testkandidaten eine sehr gute Leistung. Die SSD von Intel genießt den Vorteil überlegener Leseraten und schneller zufälliger Schreibraten mit kleinen Dateien, dafür bietet die OCZ Summit bei den sequentiellen Schreibraten einen nicht unerheblichen Vorteil. Sehr bedauerlich war der Ausfall der OCZ Summit während unserer Tests. Alle Wiederbelebungsversuche schlugen leider fehl. Es zeigt sich, dass auch bei SSDs ohne mechanische Teile ein Totalausfall nicht ausgeschlossen werden kann. Ob der Ausfall dem Zufall, der Firmware oder einem anderen Grund geschuldet war, bleibt leider unbekannt.

Für den Konsumenten ist die Entscheidung zwischen einer SSD mit Samsung-Controller und der neuen Intel Postville bedeutend einfacher als die Entscheidung zwischen Indilinx und Samsung, da die X25-M der zweiten Generation und ihre Konkurrenzprodukte in unterschiedlichen Kapazitäten angeboten werden.

Wie wir in der obigen Tabelle erkennen können, kostet die kleine Summit mit 60 bzw. 64 GB Speicherplatz pro Gigabyte mehr als die Intel-Platte. Hier wäre die Intel also für denjenigen die bessere Wahl, der vierzig zusätzliche Euro investieren möchte und die etwas niedrigeren sequentiellen Schreibraten verkraften kann – der Unterschied ist hier allerdings nicht so groß wie in unserem Test, da die 64-GB-Varianten niedrigere Schreibraten haben als die größeren Geschwister.

Bei den mittelgroßen Modellen mit 128 bzw. 160 GB ist der Preis pro Gigabyte fast identisch. Hier sollte man die Kaufentscheidung also von den individuellen Vorlieben abhängig machen. Wem hohe Kopierraten bzw. die Geschwindigkeit beim Entpacken sehr wichtig sind, der kann beruhigt zur OCZ Summit greifen. Wer etwas mehr Speicherplatz benötigt, weil vielleicht die Musiksammlung oder Fotos mit auf die SSD sollen oder für wen der Geschwindigkeitsvorteil beim Booten und Starten von mehreren Anwendungen Priorität hat, der sollte lieber zur neuen Intel greifen.

Ausblick: In den nächsten beiden SSD-Tests werden wir unseren Lesern einen Vergleich der verschiedenen Indilinx- und vermutlich auch Firmware-Versionen bieten. Dazu gehören unter anderem die SuperTalent Ultradrive mit 128 GB, die OCZ Agility mit etwas günstigerem Flash-Speicher und die OCZ Vertex Turbo. Außerdem streben wir auf mehrfachen Wunsch an, einen Artikel zum aktuell heiß diskutierten Thema „Leistungsverlust“ zu bieten. Dabei werden wir die technologischen Gründe für ein solches Absinken der Performance erläutern und Konkurrenzprodukte von Intel, Samsung und Indilinx in verschiedenen Szenarien testen, um besser einschätzen zu können, wie sich die Solid State Drives in Abhängigkeit von der Nutzung und dem Füllstand verhalten.

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