Windows 7 im Test: Vista, so wie es hätte sein müssen

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Simon Knappe (+2)
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Editionen

Ähnlich wie bei Windows Vista verfolgt Microsoft auch bei Windows 7 die Strategie mehrerer verschiedener Editionen, die sich in erster Linie in puncto Ausstattung und Verkaufspreis unterscheiden. Insgesamt bietet Microsoft zum Start sechs verschiedene Grundversionen an. Die so genannten Heimnetzgruppen, die eine einfache Vernetzung mehrerer PCs mit Windows 7 ermöglichen, sind mehr oder weniger die einzige Sonderfunktion, die alle Versionen beherrschen. Ursprünglich sollte die Starter-Edition nur einen gleichzeitigen Betrieb von lediglich drei Applikationen erlauben. Diese Einschränkung hat Microsoft jedoch noch kurz vor dem Start beseitigt, sodass nun alle Varianten beliebig viele Anwendungen ausführen können. Die erweiterten Netzwerk-Funktionen sowie das Mobilitäts-Center werden von allen Versionen außer der Starter geboten. Die Einbindung in eine Windows-Domäne, standortunabhängiges Drucken, EFS-Dateiverschlüsselung und Remote-Desktop-Funktionalität bleiben den Business-Varianten Professional und Enterprise vorbehalten. Die beiden "Ich kann alles"-Versionen Enterprise und Ultimate bieten obendrein auch volle BitLocker-Verschlüsselung und erlauben das Booten von virtuellen Festplatten-Containern (VHD). Gleiches gilt für die Funktionen Branch Cache und Direct Access sowie die Unterstützung mehrerer Sprachen.

Funktion Starter Home Basic Home Premium Professional Enterprise Ultimate
Home-Groups
Max. Anwendungen unlimitiert unlimitiert unlimitiert unlimitiert unlimitiert unlimitiert
Erw. Netzwerk-Funktionen -
Mobile-Center -
Media-Center - -
Multi-Touch - -
Aero Glass - -
Domänen-Mitgliedschaft - - -
Erw. Drucken - - -
EFS-Dateisystem - - -
Remote Desktop - - -
VHD Boot - - - -
AppLocker - - - -
Bitlocker - - - -
Bitlocker to Go - - - -
Branch Cache - - - -
Direct Access - - - -
Mehrere Sprachen - - - -

Der Unterschied zwischen der Enterprise- und der Ultimate-Version liegt einzig in der Form der Lizenzierung. Während Windows 7 Enterprise nur als Volumenlizenz-Version vertrieben wird, ist die Ultimate-Variante auch als Einzellizenz für den Privatanwender erhältlich. Die Preise der für die meisten unserer Leser interessanten „System Builder“-Pakete rangieren dabei aktuell zwischen rund 70 Euro für die Home Premium-, 105 Euro für die Professional- und knapp 140 Euro zzgl. Versand für die Ultimate-Edition, womit sich die drei wichtigsten Versionen jeweils um ca. 35 Euro unterscheiden. In den meisten Fällen dürfte der Griff zu Windows 7 Home Premium die richtige Wahl sein. Etwas versiertere Anwender sollten jedoch zur Professional-Version greifen. Windows 7 Ultimate bleibt lediglich den experimentierfreudigen Heim-Administratoren vorbehalten. Unternehmen sollten sich jedoch genau überlegen, ob eine Professional-Edition vollkommen ausreichend ist. In der Tat bietet die Enterprise-Edition mit AppLocker, BitLocker, Branch Cache und Direct Access vier mächtige Funktionen an, die im Zusammenspiel mit Windows Server 2008 Release 2 den Einsatz von Drittanbieter-Software unter Umständen überflüssig machen und die höheren Lizenzkosten des Betriebssystems durch Einsparungen an anderer Stelle ausgleichen. Angesichts dieser von Beginn an recht niedrigen Preise dürfte Microsoft auch einige Kunden gewinnen, die ihr Windows bislang illegal erworben haben. Für eine Software, die man praktisch jeden Tag nutzt, fallen die Preise recht gediegen aus.

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