Windows 7 im Test: Vista, so wie es hätte sein müssen

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Simon Knappe (+2)
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Look & Feel (Fortsetzung)

Auch der Ressourcenmonitor des Taskmanagers ist einem deutlich sichtbaren Update unterzogen worden und erinnert in Windows 7 ein wenig an den Process-Explorer aus der Sysinternals Suite. Das Anzeigen der aktuellen Warteschlangenlänge für den physikalischen Datenträger gehört dabei ebenso zum guten Ton, wie eine übersichtlich Darstellung der Netzwerkauslastung, Verteilung des Arbeitsspeichers und sämtlicher Festplattenaktivitäten der einzelnen Prozesse. Eventuell auftretenden Performance-Problemen kann so relativ schnell und übersichtlich nachgegangen werden. Ein weiterer großer Kritikpunkt an Windows Vista war von Anfang an die Benutzerkontensteuerung, die so manchem Administrator das ein oder andere mal die Hassfalten auf die Stirn getrieben hat, was letztlich dazu führte, dass viele die nervigen Meldungen schlichtweg abgeschaltet haben. Microsofts Ziel in Windows 7 war es, die Anzahl der Warnmeldungen deutlich zu reduzieren, ohne große Einschnitte in der gebotenen Sicherheit machen zu müssen. Erste Erfahrungen haben gezeigt, dass die Anzahl an Rückfragen vom Betriebssystem im normalen Alltag in der Tat auf ein erträgliches Maß zurück geschrumpft wurden und nun eigentlich noch kaum ein Grund besteht, diese Funktion generell zu deaktivieren. Die Benutzerkontensteuerung kann zusätzlich in vier Stufen geregelt werden – bei Vista gab es lediglich die Optionen "An" oder "Aus".

Eine weitere „Neuheit“ sind die so genannten Heimnetzwerk-Gruppen, die eine auch für Laien einfache Erstellung eines Heimnetzwerks für den Austausch von Daten ermöglichen sollen. Grundvoraussetzung ist dabei ein Windows-7-Betriebssystem auf den Rechnern aller Teilnehmer. Für die Einrichtung muss zunächst auf einem Computer eine neue Heimnetzwerk-Gruppe erstellt werden. Bei der Einrichtung wird dabei eine Passphrase vergeben, die später bei der Einbindung von Teilnehmern von Bedeutung ist. Soll nun ein weiteres Mitglied der Gruppe beitreten, muss lediglich in der Netzwerkverwaltung der Punkt „Heimnetzwerk-Gruppe beitreten“ ausgewählt werden. Anschließend wird der Teilnehmer dazu aufgefordert, die bei der Einrichtung der Gruppe eingegeben Passphrase als Authentifizierung untereinander einzugeben. Schließlich kann der Teilnehmer bestimmen, welche Laufwerke und Dateitypen im Netzwerk verfügbar gemacht werden sollen. Die Spanne reicht dabei von einzelnen Dateien oder Dateitypen, Druckern bis hin zu kompletten Laufwerken. Das lästige Erstellen von Berechtigungsgruppen oder einzelnen Ordner- bzw. Druckerfreigaben ist somit nicht mehr zwingend erforderlich. Gerade für weniger versierte Anwender ist das Erstellen von eigenen kleinen Netzwerken nach wie vor eine oft unüberwindbare Hürde.

Windows 7 – Netzwerk

Runderneuerungen gab es auch in weiteren Teilgebieten. So findet sich der bekannte Windows Media Player unter Windows 7 in der neuen Version 12 wieder, der Internet Explorer steht in der aktuellen Version 8 zur Verfügung. Ebenfalls auf dem aktuellen Stand ist die DirectX 11-Schnittstelle, die erstmals mit der erst kürzlich vorgestellten AMD Radeon HD5000-Serie in Szene gesetzt wird. Der Performance-Index reicht nunmehr nicht mehr bis maximal 5,9, sondern bis 7,9. Doch selbst aktuell verfügbare Hardware erreicht einen Wert in Regionen nahe dem Maximum, sodass für zukünftige Hardware nicht mehr allzu viel Luft nach oben vorhanden ist. Spätestens, wenn jedes bessere System die 7,9 erreicht, ist dieser Index ohnehin für die Katz. Zu guter Letzt wurde auch die Windows-Update-Funktion verbessert, die sich nun viel genauer einstellen lässt – insbesondere wenn es darum geht, unerwünschte Updates oder Kategorien ausgeblendet zu lassen. Wer den Sprung von Windows XP auf Windows Vista verpasst oder bewusst vermieden hat, wird sich über einige Kleinigkeiten in Windows 7 wundern – spätestens nach ein paar Tagen möchte man viele Tricks aber nicht mehr missen.

Kompatiblität

In Sachen Treiber- und Anwendungskompatibilität sieht es für das neue Microsoft-Betriebssystem vom Start weg sehr gut aus. In der Regel gilt: Was unter Windows Vista funktioniert, funktioniert auch unter Windows 7. Dies gilt sowohl für die Anwendungen, als auch für die Treiber. Für einen Großteil gängiger Hardware-Komponenten bringt Windows 7 einen eigenen Treiber gleich mit. Sollte kein nativer Windows-7-Treiber verfügbar sein, ist die Chance, dass auch der Treiber für den Vorgänger Windows Vista problemlos seinen Dienst verrichtet, relativ hoch, da sich am grundlegenden Treibermodell nicht viel geändert hat. Unter Startklar7.de stellt Microsoft zudem eine Liste explizit für Windows 7 freigegebener Software bereit, sodass unsichere Kunden im Vorfeld schauen können, ob alle Applikationen unter dem neuen Betriebssystem lauffähig sind.

Prüfen, ob der PC für Windows 7 bereit ist

Um eventuelle Probleme mit der verwendeten Hardware vorab zu klären, bietet Microsoft darüber hinaus eine aktualisierte Version des Upgrade Advisors für Windows 7 an, die es dem Anwender ermöglicht, das eigene System auf Windows-7-Kompatibilität zu prüfen. Der Upgrade Advisor gibt dabei zudem Rat, für welche Variante man sich entscheiden sollte oder ob eine oder mehrere Hardware-Komponenten nicht die Mindestvoraussetzungen für einen sauberen Betrieb von Windows 7 erfüllen. Begeisterten Spielern legen wir zudem unseren kleiner Spiele-Check für Windows 7 (Teil 2) ans Herz. Microsoft hat im Vorfeld mit zahlreichen Partnern und Softwareherstellern eng zusammengearbeitet, um einen möglichst reibungslosen Betrieb der Treiber und Anwendungen unter Windows 7 zu gewährleisten.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.