ATi Eyefinity im Test: Drei Monitore verbessern das Spielerlebnis deutlich

 2/13
Wolfgang Andermahr
223 Kommentare

Eyefinity im Detail

Eyefinity ist kurz gesagt nichts anders als die Möglichkeit, mehr als nur zwei Monitore gleichzeitig betreiben zu können. Eine der Limitierungen (neben Windows Vista, Windows 7 oder Linux; Windows XP wird nicht unterstützt) ist, dass mindestens ein DisplayPort-Gerät vorhanden sein muss. Die beiden anderen Monitore können über DVI, HDMI oder mittels Adapter gar über D-SUB gestellt werden. Der Grund darin ist in den sechs verbauten TMDS-Transmittern (Transition-Minimized Differential Signaling) zu suchen, die aber zugleich verdeutlichen, dass Eyefinity kein reines Software-Feature ist. Denn sämtliche Nvidia- als auch ATi-Karten unter der Radeon-HD-5000-Serie müssen sich mit weniger zufrieden geben.

Eyefinity-Technik

In Zukunft wird es noch eine spezielle Version der Radeon HD 5870 geben, die mit gleich sechs Mini-Display-Port-Anschlüssen daher kommt, die eben gleich sechs Monitore ansteuern können. Zudem ist Eyefinity kompatibel mit CrossFire (wobei derzeit der Treiber damit noch nicht umgehen kann), weswegen maximal 24 Monitore (4 x 6) genutzt werden können.

Eyefinity-Technik

Abgesehen von dem Zwang zum DisplayPort und der Windows- (ohne XP) bzw. Linux-Plattform kommt Eyefinity mit einer weiteren Limitierung daher. So kann eine normale Radeon HD 5000 drei Monitore ansteuern, allerdings muss dazu die Auflösung unter 2560x1600 pro Display liegen. Werden dagegen 30-Zoll-Bildschirme eingesetzt, benötigt man die spezielle Mini-DisplayPort-Version der Grafikkarte, da andernfalls nur zwei Bildschirme verwendet werden können. Überschreitet die Auflösung nicht 1920x1200, sind mit der normalen Karte drei und mit der „Eyefinity-Version“ die erwähnten sechs Monitore möglich.

Die maximale Auflösung von Eyefinity beträgt 8192 x 8192 Pixel, was 67,1 Megapixel entspricht. Was die Aufstellung der Monitore betrifft, sind die Radeon-HD-5000-Modelle recht flexibel, da diverse Kombinationsmöglichkeiten bestehen. Bei drei Monitoren ist die Wahl noch einfach: Entweder werden die Displays um 90 Grad gedreht als „3x1 Portrait Display Group“ eingesetzt, oder aber im gewohnten Format direkt nebeneinander (3x1 Landscape Display Group) platziert. Im zweiten Fall sollten die außen stehenden Displays etwas zur Seite gedreht werden, um eine Art „Cockpit-Sicht“ zu erzeugen.

Bei sechs Monitoren sind variablere Aufstellungen möglich. Die klassische Version ist die Aufstellung übereinander (3x2 Landscape Display Group), um ein möglichst großes Blickfeld zu erzeugen. Alternativ sind ungewöhnliche Kombinationen wie drei Geräte horizontal und drei einzeln platzierten (3x1 Display Group Plus 3 Extended) oder vier Monitore als „Quadrat“ und zwei einzeln platzierten (2x2 Display Group Plus 2 Extended) möglich. Es können zusätzlich vier Monitore als „3x1 Display Group Plus 1 Extended“ aufgebaut werden.

Eyefinity-Technik
Eyefinity-Technik

ATi nennt die zusammen gesetzten Monitore „Display Groups“. Die Display Groups können im Treiber nach den eigenen Wünschen konfiguriert werden, was zwar einfach klingt, aber etwas fummelig werden kann. Denn es ist nicht so ganz ersichtlich, welchen Monitor der Treiber jedem Monitor-Icon im Catalyst Control Center zuordnet. Ist dieser Schritt getan, kann das Vergnügen allerdings los gehen.

Eyefinity kann natürlich dazu genutzt werden, die Produktivität unter Windows zu steigern. So kann auf einem Display ein Word-Dokument geöffnet sein, während der Internet-Browser das zweite Display belegt und auf dem dritten der Instant-Messenger oder anderweitige Programme laufen. Doch der Hauptaugenmerk von Eyefinity liegt für den normalen Consumer auf dem Spielen mit mehreren Monitoren.

Generell kann jegliche Software mit Eyefinity umgehen, da der Treiber dem Betriebssystem vorgaukelt, dass nur ein Monitor mit einer sehr hohen Auflösung vorhanden ist. Nur der Treiber weiß, dass es sich in unserem Fall um drei 24-Zoll Geräte handelt. Aus diesem Grund sollen die meisten Spiele ohne Anpassungen einwandfrei mit mehreren Monitoren arbeiten. Manche benötigen ein Update. Der Hersteller hat eine Liste veröffentlicht, die einige getestete Eyefinity-Spiele zeigt.

Eyefinity im Treiber

Die native Auflösung bei drei 24-Zoll-Geräten beträgt in unserem Fall 5760x1200 Pixel. Alternativ stehen dem Käufer noch 3840x1024 oder 2400x600 Pixel zur Auswahl, wobei es sich in beiden Fällen um erweiterte 4:3-Auflösungen (1280x1024, 800x600) handelt. Hier wäre eine kleinere 16:10-Auflösung wünschenswert. Werden dagegen zum Beispiel drei 22-Zoll-Geräte mit einer nativen Auflösung von 1680x1050 eingesetzt, beträgt die maximale Auflösung 5040x1050 Pixel. Größer geht es natürlich auch: drei 30-Zoll-Geräte können mit 7680x1600 angesteuert werden.

Dass die hohen Auflösungen eine besonders hohe Rechenleistung erfordert, ist dabei nur logisch. Deshalb werden wir auf den folgenden Seiten auch die Performance von Eyefinity und den eingesetzten 24-Zoll-Monitoren in unserem Testparcours untersuchen. Neben der nativen Auflösung achten wir zusätzlich auf die beiden anderen angebotenen Auflösungen.