Google plant eigenen E-Book-Dienst

Andreas Frischholz
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Google plant zur Jahresmitte den Start eines digitalen Buchladens und wird somit den Verkauf von E-Books nicht allein den Konkurrenten wie Amazon oder Apple überlassen. Allerdings variiert der Ansatz des auf „Google Editions“ getauften Angebots, da man kein Endgerät wie Amazons Kindle oder Apples iPad plant.

Google verzichtet also auf ein geschlossenes System, sondern wird die Bücher über die Webseite anbieten. Mit diesem Schritt möchte man neue Vertriebskanäle für Verleger öffnen, die zudem die Preise selbst festlegen können. Verkauft werden sollen die Titel, deren Vertriebsrechte bereits im Besitz von Google sind. Allerdings bietet der Dienst auch einen erheblichen Unterschied zu denen der Konkurrenz: Die gekauften Bücher können nicht aus dem Online-Shop heruntergeladen werden, sondern sind ausschließlich über den Browser lesbar.

Auf potentielle Nutzer dürfte diese Einschränkung eher befremdend wirken, allerdings bringt es handfeste Vorteile für Google. Zum Einen erledigt man sich möglicher Kopierschutzfragen, zum Anderen sind keine Abkommen mit Herstellern von E-Book-Readern nötig, da jedes Gerät mit einem Browser ausreicht. Neben Büchern, von denen Google bereits die Vertriebsrechte besitzt, darf das Unternehmen zudem Public-Domain-Bücher anbieten.

Unklar ist indes, ob urheberrechtlich geschützte Bücher hinzukommen, die nicht mehr im Druck erhältlich sind. Dieses Thema führt bereits seit geraumer Zeit aufgrund Googles Buchsuche zu Auseinandersetzung zwischen Google, Behörden sowie Verlagen und wird nun vor einem New Yorker Gericht verhandelt , das über einen Vergleich zwischen Google und den Rechteinhabern entscheiden muss. Kommt der Vergleich zustande, darf Google die entsprechenden Werke zwar in digitalisierter Form anbieten, muss aber einen Anteil des Verdienstes an die Rechteinhaber abtreten.

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