Adobe veröffentlicht Flash Player 10.1

Alexander Spier
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Nach zahlreichen Vorabversionen und Sicherheitslücken hat Adobe den Flash Player 10.1 in der finalen Version für Windows, Mac OS X und Linux veröffentlicht. Diese bringt zahlreiche Neuerungen, unter anderem GPU-unterstützte Video-Decodierung für Windows, und behebt teils gravierende und bereits ausgenutzte Sicherheitslücken.

Die prominenteste Neuerung sollte die seit einem Jahr angekündigte GPU-Beschleunigung sein. Ab sofort kann Flash zumindest unter Windows H.264 codierte Videos mit Hilfe des Grafikchips abspielen und damit die CPU gegebenenfalls deutlich entlasten. Unter Mac OS X muss dafür noch die Vorabversion „Gala“ herhalten, die die von Apple bereitgestellten Funktionen zur Video-Beschleunigung mit Hilfe einiger Nvidia-Chips nutzen kann.

Unter Windows werden alle Radeon-Chips ab der HD-4xxx-Reihe unterstützt, zudem die Chipsatzgrafikkerne ab HD 3xxx. Bei Intel werden alle IGPs ab der 4er-Serie, der GMA 500, sowie die Core-i-CPUs mit integrierter Grafik unterstützt. Die jeweils neusten Treiber und das Aero-Theme werden als Voraussetzung genannt. Auf Nvidia-Seite werden der Ion-Chipsatz und die meisten Chips seit dem G80 unterstützt. Alle unterstützen Nvidia-Chips findet man direkt in einer eigenen Übersicht.

Allgemein verspricht Adobe einen effizienteren Umgang mit den Ressourcen auf beiden Plattformen. So soll der Speicherverbrauch generell reduziert worden sein und der Player kann nun Flash-Inhalte, die nicht sichtbar im Hintergrund oder einem anderen Browser-Tab laufen, teilweise deaktivieren um Rechenzeit zu sparen und den Speicherbedarf zu verringern. Allerdings soll die Ausgabe von Ton davon nicht beeinflusst werden. Adobe verspricht durch diese und andere Möglichkeiten eine reduzierte Leistungsaufnahme und damit verlängerte Akku-Laufzeit. Ob dies spürbar ist, wird sich in der Praxis zeigen müssen.

Durch Verbesserungen an der Actionscript-Engine und der Ereignis-Verwaltung sollen zudem Inhalte schneller ausgeführt werden können und die CPU-Belastung gesenkt worden sein. Speziell unter Mac OS X werden nun diverse Beschleuniger-Funktionen der Plattform genutzt und wurde der Code optimiert, so dass der Flash Player spürbar effizienter geworden sein soll.

Bei Video-Inhalten müssen nun die Daten nicht mehr erneut vom Server geladen werden, wenn man zu einen bereits geladenen Teil des Videos zurückspringt. Diese „SmartSeek“ getaufte Funktion ermöglicht ebenfalls das beschleunigte und verlangsamte Abspielen von bereits geladenen Streams. Zudem soll die Anpassung der Video-Bitrate nun nahtlos vonstatten gehen.

Zudem kann man dem Flash Player seine teilweise problematischen Möglichkeiten zur Datensammlung in Grenzen abgewöhnen, da der in diversen Browsern etablierte private Modus, der zumindest keine Daten über die in dieser Session aufgerufenen Inhalte auf dem Rechner hinterlassen soll, ab sofort unterstützt wird.

Neben den diversen Verbesserungen, sowie weitere Feinheiten wie Multitouch-Unterstützung und P2P-Unterstützung zur Entlastung der Server-Bandbreite, ist allerdings das Thema Sicherheit der triftigste Grund zum sofortigen Umstieg auf den Flash Player 10.1. Neben der akuten Lücke die diese Woche bekannt wurde, gibt es 31 weitere Sicherheitslücken, die Adobe allesamt als kritisch einstuft. Da zumindest die aktuellste Lücke derzeit schon aktiv ausgenutzt wird, wird das Update für alle Plattformen dringend empfohlen.

Die angekündigten Versionen für diverse mobile Plattformen, die von den oben genannten Verbesserungen ebenfalls profitieren sollen, befinden sich derzeit allerdings maximal im Beta-Stadium, wobei die Version für Android 2.2 am weitesten gediehen scheint.

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Themen:
  • Alexander Spier E-Mail
    … hat von Juni 2007 bis Februar 2011 Artikel für ComputerBase verfasst.
Quelle: Diverse

Ergänzungen aus der Community

  • Sty!a 11.06.2010 16:17
    Ich würde unter OS X kein Update machen. Mein Safari und FF waren nachdem Update mega instabil. Die Tagesschau Seite wurde jedesmal mit einem Absturz belohnt. Nachdem das Update wieder entfernt war, ging es wieder wunderbar.

    Ich kann nicht beurteilen, ob es Pfusch der Programmierer war die die Fehler verursachen oder ob Adobe Apple einfach nicht mehr lieb hat und sich deswegen nur halbe Mühen geben.
  • _pillepalle_ 11.06.2010 16:20
    Aber den 64-bit-Support unter Linux haben sie offenbar gestrichen: http://labs.adobe.com/downloads/flashplayer10_64bit.html?

    Edit:
    @hase91: das beantwortet dann wohl auch deine Frage ^^
  • ScoutX 11.06.2010 16:38
    Download für Ubuntu 64 gibt es in dem Sinne nicht:
    Siehe hier: https://www.computerbase.de/forum/threads/ubuntu-und-flash-10-1-53-64-erfahrungen.746559/

    Solltest Du ein "portables" FF 32bit (nicht über deb installiert) benutzen, was durchaus lauffähig ist, dann nimm die tar.gz Version des 10.1.

    Adobe hat erst vor ein paar Tagen den 64bit 10.0.45 finalisiert.
    Die 64 bit funktioniert auch nur über tar.gz. und man muß die .so im Plugins Ordner packen.
    Bitte keinen Beta oder Developer built 10.1 64bit installieren, dieser ist absolut instabil.

    Ganz wichtig: Die Flashversion muss zum Browser passen. Wenn der Browser 32 bittig ist dann Flash 32bit.
    Ich denke, dies ist ein Grund, warum die deb Pakete nicht funktionieren können oder nur unter bestimmten Umständen.

    Mittlerweile habe ich aber auch Bugs mit dem Adobe unter Windows gefunden.
    So soll der Speicherverbrauch generell reduziert worden sein und der Player kann nun Flash-Inhalte, die nicht sichtbar im Hintergrund oder einem anderen Browser-Tab laufen, teilweise deaktivieren um Rechenzeit zu sparen und den Speicherbedarf zu verringern.
    Dies schießt leider den FF bei mir ab, wenn ich Flashvideos schaue. Etwa nach 15 Minuten im Vollbild bleibt das Bild hängen, der Ton läuft weiter. Der FF hängt komplett.
    So wie ich das sehe, darf kein weiterer Tab offen sein mit Flash Inhalt. Wenn doch, wird eiskalt dieser aus dem Arbeitsspeicher geschmissen und den Browser hat es zerlegt.

    Alle Energiesparoptionen sind aus, neuer Catalyst.
    Werde noch mal die Errorlogs anschauen und mit Sysinternals testen.

    Edit: die 64 bit 10.1 Version ist deswegen closed, da schon längst der neue Branch getestet wird.
    Abner trotzdem, scheint es mit dem 64 bit Support nicht weit her.
  • mm14 11.06.2010 17:46
    so habe das Update auf meinem iMac mit MAC OS X 10.6.3 installiert :freak:
    und habe festgesteltl, dass einige Probleme verschwunden sind z.B. hatte ich bei der vorgänger Version das Problem, dass der Mauscourser nicht mehr sichtbar war... aber jetzt scheint es zu funktionieren :)
  • Killerattacks 11.06.2010 20:46
    Die ATI User sollten sich diesen Thread von mir vielleicht mal ansehen: Link zu CB-Thread. Ich hatte standardmässig bei Flash 10.1 jedenfalls Bildfehler.

    Da ich aber nur Win 7 hier hab wär es von den Vista/XP Nutzern nett wenn sie schreiben könnten ob bei ihnen alles ok ist oder der Fehler auch auftritt.