Journalisten skeptisch gegenüber Paid-Content

Andreas Frischholz
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Deutsche Journalisten zeigen sich skeptisch über die Zukunft von Tageszeitungen sowie Bezahlmodellen im Internet. Nach dem „Trendmonitor“ des Pressedienstleister news aktuell, für den 2.700 Journalisten von verschiedenen Medien befragt wurden, räumen zwei Drittel der Journalisten Online-Bezahlmodellen keine guten Chancen ein.

Lediglich 26,2 Prozent der Befragten glauben an einen wirtschaftlich erfolgreichen Kurs von Bezahlmodellen (Paid-Content), während 46,1 Prozent eine „mittelmäßige“ Prognose abgeben. 21,4 Prozent werten die Aussichten für schlecht bis nicht existent. Darüber hinaus geben 16 Prozent an, dass die Verlage schlecht für die digitale Zukunft gerüstet sind, 57 Prozent schätzen die Ausrichtung der Verlage als „mittelmäßig“ ein.

Für den Print-Bereich fallen die Prognosen noch schlechter aus. Bezieht man die Vertreter aller Mediengattungen in die Umfrage mit ein, glauben 67 Prozent, dass bis 2020 viele Tageszeitungen vom Markt verschwinden werden. Beschränkt auf Online-Journalisten steigt der Wert auf 70,1 Prozent. 54 Prozent vertreten die Ansicht, dass der Print-Bereich in den kommenden Jahren an Bedeutung verlieren wird und 38,3 Prozent gehen davon aus, dass die Anzahl der Journalisten in den kommenden zehn Jahren sinkt. Allerdings zeigt sich knapp die Hälfte der Befragten diesbezüglich optimistischer und erwartet das Gegenteil.

Als eine der größten Herausforderungen für die Zukunft erachten 29,1 Prozent die Entwicklung eines profitablen Erlösmodells im Internet. Indes sehen 40,4 Prozent eine große Gefahr in der Entwicklung, dass sich junge Menschen vom Qualitätsjournalismus abwenden.