LG W2220P im Test: Günstiger (Fast)Alleskönner

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Jirko Alex
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Reaktionszeit und Inputlag

Reaktionszeit
Obwohl Bildschirmen mit TN-Panel zumeist ihre schnellere Reaktionszeit gutgeschrieben werden kann, müssen Monitore mit IPS- oder VA-Panel nicht per se einen schlechten Eindruck hinterlassen. LG bewirbt den W2220P mit einer Reaktionszeit von fünf Millisekunden (Schwarz auf Weiß), womit das Display auf dem Papier durchaus flink schaltet. Im Test zeigten sich dann auch keine nennenswerten Schlieren. Selbst in Shootern oder Sportspielen war der Monitor einem CRT oder dem zum Vergleich herangezogenen Samsung Syncmaster 226BW (mit schnellem TN-Panel) nahezu ebenbürtig.

Inputlag
Für Spieler beinahe maßgeblicher ist mittlerweile der Inputlag eines Flachbildschirms. Hierbei handelt es sich um die Zeit, die vergeht, bis ein tatsächlicher Bildwechsel auf dem Bildschirm zu beobachten ist. Gängige Methoden ermitteln den Inputlag im Vergleich mit einem Röhrenmonitor, dem dieses Problem nicht nachgesagt wird.

Dass dabei die häufig angewandte Foto-Methode nicht immer belastbare Ergebnisse liefert, haben die fleißigen Kollegen von Prad.de herausgefunden. In Anlehnung an die dortigen Ergebnisse der Untersuchungen verwenden wir das Testprogramm SMTT sowie den CRT-Monitor IBM P260 als Vergleichsgerät. Dieser 21"-CRT-Monitor stellt eine maximale Auflösung von 1.920 x 1.440 Pixeln dar und erlaubt es, auch bei Full-HD-Flachbildschirmen die Anzeige in der nativen Auflösung zu klonen. Aus einer Reihe von mehreren hundert Testbildern wird dann der ungefähre Bereich, in dem sich der Inputlag vermutlich bewegt, bestimmt. Hierbei sollte allerdings bedacht werden, dass dies mit einer Foto-Methode nicht genau möglich ist, weshalb die folgenden Ergebnisse nur als Richtwerte angenommen werden sollten.

Näherungsweise Messung des Inputlags

Die gezeigten Fotos stehen ausschnittsweise für die Erkenntnisse, die aus mehreren Fotoreihen gewonnen werden konnten. Auf der rechten Seite ist dabei die Darstellung des CRT-Monitors zu sehen, auf der linken die des LG-Bildschirms. Durch die Hochgeschwindigkeitsaufnahmen kann man dabei sehen, welcher Bildbereich des IBM-Röhrenbildschirms dabei gerade aufgebaut wurde (knapp oberhalb des unteren schwarzen Balkens). Im Vergleich dazu ist die Zahl des TFT-Monitors entscheidet, die als letzte vollständig aufgebaut wurde. Innerhalb der Differenz beider Zahlen ist der Inputlag näherungsweise zu vermuten.

Im Falle des LG W2220P konnten mit dieser Methode Unterschiede von acht bis zehn Millisekunden ausgemacht werden. Sämtliche Fotos legen nahe, dass der Inputlag des Monitors damit in einem verschwindend kleinen Bereich liegt und selbst für anspruchsvolle Spieler kein Hindernis sein sollte.

Stromverbrauch

LG setzt beim W2220P weiterhin auf eine Hintergrundbeleuchtung aus fluoriszierenden Kaltkathodenröhren und nicht auf moderne LED-Technik. Das hat auch Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Bei voller Helligkeit (immerhin über 300 cd/m²) genehmigt sich der Bildschirm etwa 78 Watt aus der Steckdose. Im auf 120 cd/m² kalibrierten Zustand (bei 0 Prozent Helligkeit) sind es noch etwa 38 Watt. Beides ist für einen 22"-Monitor nicht gerade wenig. Dafür hat LG beim Standby-Modus aber nicht geschludert. Hier konnten wir keinen Stromfluss mehr messen, sodass das Messgerät 0,0 Watt Verbrauch anzeigte. Ganz so wenig werden es aufgrund von anzunehmenden Messungenauigkeiten nicht sein. LG verspricht allerdings einen Standby-Verbrauch von unter 0,1 Watt und diesen können wir zumindest nicht falsifizieren.