EU will Roaming-Gebühren verbieten

Patrick Bellmer
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Auf der jährlichen Sitzung der European Telecommunications Network Operators Association – kurz ETNO – hat sich die für Telekommunikation zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes gegen Roaming-Gebühren ausgesprochen.

In den Augen Kroes' gibt es innerhalb der Europäischen Union noch immer keinen funktionierenden Binnenmarkt für Telekommunikation. Die tatsächlich entstehenden Kosten für Roaming würden in keinem Verhältnis zu dem stehen, was der Kunde letztendlich zahlen müsste. Als Beispiel nannte sie die Kosten für Datenübertragung über ein Handy im Ausland, Belgier würden demnach außerhalb Belgiens etwa das 30-fache bezahlen.

Spätestens mit der flächendeckenden Einführung der vierten Mobilfunkgeneration – LTE oder Long Term Evolution – sollen die Provider nur noch das verlangen dürfen, was tatsächlich an Mehrkosten entsteht. Kroes begründet dies mit der Tatsache, dass in 4G-Netzen alle Arten der Telekommunikation – unter anderem Telefonie und Kurznachrichten – genauso wie Datenübertragung gehandhabt werden.

Weiter sagte die EU-Kommissarin, dass die Pläne zur Abschaffung der Roaming-Gebühren Teil der Digital Agenda for Europe (DAE) seien und sie auch nicht davor zurückschrecken würde, den zuständigen Gremien alle notwendigen Mittel vorzuschlagen.

Erst 2007 wurden Obergrenzen für Telefonate und Kurznachrichten aus dem EU-Ausland eingeführt, die 2008 und 2009 weiter gesenkt wurden. Seit letztem Sommer gibt es solche Grenzen auch für die Datenübertragung per Handy.

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