ATi Eyefinity: Beeindruckender 3-Monitor-Betrieb wird noch besser

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Wolfgang Andermahr
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Eindrücke 2010

Ziemlich genau ein Jahr her ist es her, dass wir uns Eyefinity auf drei 24-Zoll-Displays im Detail angeschaut haben. Was hat sich seitdem getan?

Nicht viel, könnte man meinen. Eine wichtige Verbesserung, die so genannte „Bezel-Korrektur“, hat es allerdings gegeben. Diese kümmert sich um die zwangsweise entstehenden Unterbrechungen des Bildes durch die Monitore. Wo der eine Monitor endet und der andere beginnt, entsteht zwangsweise ein Rand, der von der Grafikkarte nicht wahrgenommen wird. Diese gibt das Bild so wieder, als würde es die Ränder gar nicht geben. Das hat zur Folge, dass die Bilder an den Rändern versetzt sind und somit unschöne Sprünge im Bild entstehen.

Die Bezel-Korrektur setzt an genau dieser Stelle ein. Nachdem die „Display Group“ erstellt worden ist, fragt das Catalyst Control Center, ob die Bezel-Korrektur aktiviert werden soll. Danach kann sie in einem „Wizard“ einfach und schnell konfiguriert werden.

Eyefinity
Eyefinity

Unsere Tests zeigen, dass die Bezel-Korrektur bei Eyefinity sehr gut funktioniert, sodass die Sprünge im Bild beinahe vollständig entfernt werden können und die Ränder damit kaum noch Versatz erzeugen. Wir empfehlen deshalb, die Bezel-Korrektur zu nutzen, wobei zwei Nachteile bedacht werden müssen: Erstens ist die Auflösung zwangsweise minimal höher (da die Bildschirmränder mit einbezogen werden), was die Performance minimal (weniger als fünf Prozent) reduziert. Zweitens entsteht in den Spielen bzw. Situationen, die zwischen („hinter“) den Bildrändern Information anzeigen, eine Lücke. Das Bezel-Feature ist darüber hinaus nur dann möglich, wenn drei gleichgroße beziehungsweise nur minimal unterschiedlich große Bildschirme eingesetzt werden.

Aktive DisplayPort-Adapter
Aktive DisplayPort-Adapter

Mit drei 24-Zoll-Displays gab es im damaligen Eyefinity-Test noch einen weiteren, etwas merkwürdigen Nachteil. So gab es als passende 16:10-Auflösung einzig die volle Auflösung, 5760x1200 Pixel (3 x 1920x1200), die nächstkleinere lag bereits bei 3840x1024 (3 x 1280x1024), was einem erweiterten 5:4-Format entspricht und somit das Bild auf den 16:10-Displays verzerrte. Mittlerweile gibt es mit 5040x1050 eine richtige 16:10-Auflösung (3 x 1680x1050), die das Bild korrekt darstellt. Einzig 2400x600 (3 x 800x600) ist als „falsche“ 4:3-Auflösung geblieben.

Davon abgesehen hat sich die Eyefinity-Technologie nicht merklich verändert, weswegen die damals von uns gesammelten Eindrücke alle noch Bestand haben. Die Konfiguration hat immer noch ihre (kleinen) Tücken und einige Spiele wie Call of Duty: Modern Warfare 2 kommen mit Eyefinity nicht zurecht. Andere Titel haben dagegen mit dem Problem zu kämpfen, dass sich manche Menüpunkte links und andere recht befinden, sodass zum Beispiel Anno 1404 zu einer regelrechten Scroll-Orgie mutiert. Wer genauere Details zu den Vor- und Nachteilen von Eyefinity erfahren möchte, dem empfehlen wir unseren ausführlichen Eyefinity-Test.