Digitaler Vertrieb soll 2011 die Führung übernehmen

Patrick Bellmer
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Noch in diesem Jahr soll der digitale Vertrieb von Computer- und Videospielen das herkömmliche Geschäft mit verpackten Spielen an der Spitze ablösen. Diese Ansicht vertritt zumindest Electronic Arts' Vorstandsvorsitzender John Riccitiello.

Im Gespräch mit industrygamers.com verwies Riccitiello auf den Erfolg Codemasters mit „Herr der Ringe Online“. Seit der Einführung des „Free-to-Play“-Modells sei das Spiel wirtschaftlich erfolgreicher als zuvor. Und auch Electronic Arts erreiche die höchste Gewinnspanne pro Spieler mit seinen auf den ersten Blick kostenlosen Titeln.

So gebe es Spieler, die beim an sich kostenlosen „Fifa Ultimate Team“ 5.000 US-Dollar pro Monat ausgeben würde. In nachträglich erwerbbaren Inhalten – sogenannter Download Content oder kurz DLC – sieht Riccitiello einen Weg, um zukünftig zusätzliche Einnahmen zu generieren. Allerdings müsse man sich letztendlich daran orientieren, was die Mehrheit der Kunden wünsche. Eine Mehrheit gäbe es hier nicht, neben dem häppchenweisen Erwerb von Inhalten gäbe es auch noch andere populäre Modelle.

Es wird sich aber zeigen müssen, ob diese Prognose wirklich zutreffen wird. Gerade Electronic Arts hat in der Vergangenheit schon mehrfach neue Methoden zur Umsatzmaximierung vorgestellt und umgesetzt – zum Beispiel das Beschneiden von Inhalten bei gebraucht erworbenen Spielen, die überwiegenden Reaktionen der Spieler waren und sind aber eher ablehnend. Für viele ist der Preis der entscheidende Faktor, dieser ist aber in vielen Fällen beim digitalen Vertrieb nicht niedriger als beim „Händler um die Ecke“.

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