Intels neuer Atom: Höherer Takt bei geringerer TDP

Volker Rißka
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Intels Atom-Plattform hatte zwar im ersten Quartal weiterhin für gestiegene Umsätze gesorgt, dennoch ist sie zuletzt durch AMDs „Brazos“-Plattform aufgrund besserer Performance in fast allen Bereichen in Bedrängnis geraten. Jetzt sind weitere Details zum Nachfolger bekannt geworden, die zeigen, wie Intel reagieren wird.

Bereits zum IDF Anfang April hatte Intel die „Cedarview“-Prozessoren aus der „Cedar Trail“-Plattform ein klein wenig näher vorgestellt, ohne jedoch ins Detail zu gehen. Die vielen durchgesickerten Roadmaps der letzten Tage sorgen jetzt jedoch für die bislang fehlenden Informationen. Allerdings beziehen diese sich auf die Desktop-Versionen, also „Cedarview-D“ respektive „Cedar Trail-D“ und nicht „Cedarview-M“ beziehungsweise „Cedar Trail-M“ für das mobile Segment.

Dank der erstmaligen 32-nm-Fertigung für die Atom-Prozessoren wird Intel unter anderem den Takt steigern. Neue Modelle für den Desktop-Betrieb sollen immer mit zwei Kernen in der Basis mit 1,86 oder auch 2,13 GHz agieren. Neben der Taktfrequenz wird der Cache der Prozessoren gegenüber den heute gängigen Modellen von 512 KByte auf 1.024 KByte verdoppelt. Trotz dieser Erhöhungen verringert sich die TDP der beiden Modelle Atom D2500 (1,86 GHz, 2 Kerne/2 Threads) und Atom D2700 (2,13 GHz, 2 Kerne/4 Threads) und wird auf 10 Watt festgesetzt – der aktuell schnellste Vorgänger Atom D525 kommt auf 13 Watt TDP. Hinzu kommt weiterhin der NM10-Chipsatz, der noch einmal 1,5 Watt verspeist. Weitere Neuerungen sind wie bereits von Intel bestätigt eine aufgewertete Grafikeinheit sowie die Unterstützung von DDR3-Speicher.

Auf dem Papier sieht zwar die Taktsteigerung um bis zu 16 Prozent bei geringerer TDP gut aus, jedoch dürfte die Grafikeinheit das Zünglein an der Waage werden. Dort ist der Rückstand zu AMDs Produkten in diesem Marktsegment schlichtweg riesig, so dass der Erfolg des neuen Atom wohl genau daran geknüpft werden dürfte. Nach aktuellem Stand wird Intel die neuen Atom-Prozessoren im dritten Quartal offiziell vorstellen.